202 kann auch Er allein die Völker auS ihrein Verderben erret¬ ten, und ist darum der Welt Heiland geworden. Es wird in eben dem Maaße auch nur besser werden in der Welt, als alle Völker und Menschen in Wahrheit zu Ihm sich be¬ kehren; alsdann werden weder verschiedene einander feindlich gegenüberstehende Staaten und Völker, noch einander aus¬ schließende Religionen, nicht Heide, Jude und Muhamedaner, mehr sein, sondern Eine Heerde, welche unter Einem Hirten in Heiligkeit des Sinnes zu einem ewigen Bunde der Liebe und des Friedens vereinigt ist. VIII. Etwas aus der Naturlehre. Lieben Kinder! es ist im Grunde doch nur recht Wenig, was ich euch von den Werken der grossen schönen Schöpfung bis jetzt habe erzählen können; wenn ihr in- dess dies Wenige nur recht erwägt, und in solchem Sinne noch einmal den Himmel mit seinen ungezählten grossen und kleinen Lichtern und die Erde mit ihren tausend und aber tausend Geschöpfen ansehet, so sollte ich wohl mei¬ nen , ihr könntet es nicht zurückhalten und müsstet so recht von Herzen in das Wort eines Mannes einstimmen, der auch ein klein Wenig in die Wunderbücher der gött¬ lichen Allmacht hinein geschauet hat, ich sage, in das Wort Davids: ,,Du, Herr, lässest mich fröhlich singen von Deinen Werken, und ich rühme die Geschäfte Deiner Hände. Herr, wie sind Deine Werke so gross!“ Der Mann setzt aber noch ein Wörtlein hinzu, das heisst: ,,Deine Gedanken sind so sehr tief“ (Ps. 92, 6.), und an einer andern Stelle der Schrift wird gesagt, dass der Pfad des Herrn sei in liefen Wassern. An Aussprüche dieser Art musste ich denken, als ich mir vornahm, euch auch noch ein Wenig aus der Na tu rieh re zu sagen, nachdem ihr schon Einiges aus der Naturgeschichte von mir erfahren. Die Naturlehre nämlich unterscheidet sich von dieser dadurch, dass sie nicht allein von den Veränderungen spricht, welchen die Naturkörper unter¬ worfen sind, sondern auch von den Ursachen und Ge¬ setzen, nach welchen diese ertolgen , während die Na-