417 Ach, -wie bald schwindet Schönheit nnd Gestalt! Prahlst du gleich mit deinen Wangen, die wie Milch und Purpnr prangen. Ach die Rosen welken all’! 4. Darom still ich wacker streiten, tersmannt füg ich mich wie Gott es will. Nnn, so will nnd soll ich den Tod erleiden, stirbt ein braver Rei- (Wilhelm Hauff.) 7. Der gute Camerad. 1. Ich hatt’ einen Gameraden, einen bessern find’st du nit. Die Trom¬ mel schlug rum Streite, er ging an meiner Seite in gleichem Schritt und Tritt, in gleichem Schritt und Tritt. 2. Eine Kugel kam geflogen: Gilt’s mir oder gilt es dir? Ihn hat sie weggerissen, er liegt mir vor den Füssen, als wär’s ein Stück von mir, als wär’s ein Stück von mir. 3. Will mir die Hand noch reichen, derweil ich eben lad’. Kann dir die Hand nicht geben, bleib du im ewgen Leben mein guter Kamerad, mein guter Camerad! (Joh. Ludw. Uhland.) 8. Siegeslied. 1. Schön ist’s, unter freiem Himmel stürzen in das Schlachtgetümmel, wo die Kriegstrompete schallt, wo die Kriegstrompete schallt, wo die Rosse wiehernd jagen, wo die Trommeln wirbelnd schlagen, wo das Blut der Helden wallt, wo das Blut der Helden wallt. 2. Schön ist’s, wenn der alte Streiter, festen Fusses, bell und heiter, uns’re Brust' mit Muth erfüllt, wenn aus donnerdem Geschütze, furchtbar wie des Himmels Blitze, Tod dem Feind entgegen brüllt. 3. Schön, wenn, wie bei Ungewittern, vielfach Berg und Thal erzittern' von dem grausen Wiederhall. Fallt dann einer uns’rer Brüder, stürzen tausend Feinde nieder, tausend stürzt des einen Fall. 4. Aber nichts gleicht dem Entzücken, wenn der Feind mit scheuen Blicken weicht und flieht, bald hie, bald da, Ha, willkommen selge Stunde! Dann erschallt aus jedem Munde: Gott mit uns, Victoria! (F. C. Hiemer.) 9. Heimweh. 1. Zu dem Orte zieht’s mich wieder, wo ich froh als Kind gelebt, wo ich spielend froh gesprungen, fröhlich manches Lied gesungen, dass noch jetzt im Herzen lebt. * 2- Möchte gern dort wieder spielen, singen wie in alter Zeit, beten auch am Grab’ der Lieben und mit denen, die geblieben, leben noch in Freudigkeit. 3. Sonne, lass mit dir mich eilends über Berg’ und Thale ziebn I Nehmt mich mit, ihr Abendwinde, führt zur Heimath mich geschwinde, helft mir aus der Fremde fliehn! 4. Aeh, vergeblich ist mein Sehnen, heisser Wunsch bleibt ungestillt; doch zum Trost so lind und milde hast mit deinem süssen Bilde, Heimath, du mein Herz erfüllt. 5. 0, so traget meine Grüsse, Voglein, hin zum Rheinesstrand 1 Kommt ihr dann zur Fremde wieder, setzt in meine Näh’ euch nieder, singt von meinem Heimathland! (J. Arnold.) Haesters' Lesebuch für Oberst, skathol. Ausgabe. 27