206 Mitbürger nicht, waren ihnen in den Stunden der Gefahr mit Trost und Hülfe nahe und erwiesen stch als treue Diener Gottes. Außerordentlich war der Eindruck, den die Nachricht von der Zerstörung Lissabons in allen christlichen Ländern machte; überall sprach stch die herzlichste Theilnahme an dem Schick¬ sal seiner Bewohner aus, und Menschen aller Stände wetteiferten in der Unter¬ stützung ihrer hart bedrängten Mitchristen. Spanien sandte Geld; England Holz, Fleisch, Salz, Korn, Reis, Mehl; Hamburg Hausrath, Bauholz, Bretter, Kleidungsstücke; auch andere Staaten blieben nicht zurück; überall legte man reichliche Gaben zusammen und sandte sie nach Portugal, und bald stand an der Stelle der verschütteten Stadt eine neue schönere. 102. Europa. Europa grenzt im Osten an Asien; die natürliche Grenze ist bezeichnet durch das Uralgebirge, den Uralfluß, das westliche Ufer des Kaspisees und den Kaukasus. Nach den übrigen Weltgegenden ist es von Wasser umgeben, von dem Mittelmeer gegen Afrika, dem at¬ lantischen Ocean gegen Amerika, von dem Eismeer gegen Norden. Als besondere Theile dieser Meere sind zu nennen 1) das weiße Meer. 2) Die Ostsee mit dem finnischen und bothnischen Meerbusen. 3) Die Nordsee mit dem tiefen Jahdebusen, dem Dollart und der Zuydersee. 4) Das Meer zwischen der Nordküste Frankreichs und d^r Südküste Englands — der Canal. 5) Das Meer zwischen der West¬ küste Frankreichs und der Nordküste Spaniens — der Golf von Biscaya. 6) Das mittelländische Meer, welches man mit einem gro¬ ßen, in Hofräume, Gänge und Seitenflügel eingetheilten Bau ver¬ gleichen kann. 7) Das schwarze Meer. — Von den 180000 iHMei'^.l, welche Europa mißt (auf eine Quadratmeile fallen fast 18000 würt- iembergische Morgen), kommen 10000 auf die Inseln und 40000 auf die Halbinseln. Der Umfang des Landes beträgt 5000 Meilen, wovon 4300 auf die Küstenlinie kommen. Die Hauptströme Europas sind durch den ganzen Welttheil nach allen Richtungen hin vertheilt; die meisten haben weit verzweigte Wassernetze, die Räume zwischen ihren Mündungen sind durch zahlreiche Küstenflüsse ausgefüllt und viele sind durch Kanäle verbunden, selbst solche, welche nach entge¬ gengesetzten Meeren fließen. Die längsten sind: die Petschova, Dwina, Düna, der Niemen, die Weichsel, Oder-Warthe, Elbe-Moldau, Weser, Rhein-Maas-Schelde, die Seine, Loire, Garonne-Do'dogne, der Duero, Tajo, Guadiana, Guadalquivir, Ebro, die Rbone- Saone, der Po, Donau-Inn, der Dnjester, Dnjepr, Don, die Wolga.