276 Ufer verband. Darauf war die Feste, in jenen folgenden traurigen Jahrhunderten beständiger Fehde zwischen verbrüderten Fürsten und Volksstämmen, bis zum Jahre 1581, abwechselnd in dänischem und holsteinischem Besitz. Von diesem Jahre an, 1581, ist sie ununter¬ brochen dänische Reichssestung gewesen, hat sich tapfer gehalten und capitulirt, wie's mit jeder Festung im Lause dreier Jahrhunderte, an Kriegen nicht arm, der Fall ist. Die letzte Befestigung theilte den Ort in 3 Theile: Altstadt, Neuwerk und Kronwerk. Die Altstadt, der älteste, auf der Insel belegene Theil, ward durch 7 unregelmäßige Bastionen und 6 Außenwerke vertheidigt. Das Neu werk, der südliche Theil, ward durch 6 ziemlich regulaire Bastionen und Ravelins, sowie durch eine Jnundation, die durch das Stauen der Wehraue entsteht, beschützt, zu deren Vertheidigung 7 Außenwerke, worunter eine sehr starke Redoute bei Nobiskrug, angelegt waren. Das Kronwerk im Norden vertheidigte nicht nur den Zugang zur Festung von dieser Seite her, sondern deckte auch die große Kanalschleuße und den Hasen der Stadt, ist schon im Herbst 1853 abgetragen. 2 Kirchen, 2 öffentliche Plätze und einen großen ehe, maligen Paradeplatz im Neuwerk, mehrere Fabriken, eine Glocken¬ gießerei, Fensterscheibenfabrik im Süden, 3 Armenstiftungen. Gegen¬ wärtig steht Rendsburg durch eine A1/* Meilen lange Zweigbahn über Nortors nach Neumünster mit der Altona-Kieler Eisenbahn in Verbindung, wird im nächsten Jahre indeß auch durch eine Eisenbahn mit dem Norden verbunden werden. 32. Der Fabrikort Neumünster. Neumünster, in der Mitte einer großen Ebene an der Schmale mit gegen 5000 Einwohner, bildet sich nach und nach, wenn auch jetzt nur noch im Kleinen, zu einem bedeutenden Fabrikort heran. Vor ungefähr 30 Jahren waren alle jetzigen Tuchfabrikanten und Tuchmacher noch Kalmuck- und Freesenmacher; denn damals fingen die Gebrüder Renk erst an, mit Maschinen zu arbeiten, und legten zu dem Ende eine Fabrik an, die sie durch Pferdekraft in Bewe¬ gung setzten, bis zum Jahre 1823, als sie das von hier nach Glückstadt verlegte Zuchthaus kauften, und dort, theils in den alten Lokalen desselben, theils in einem neu aufgeführten großen Gebäude eine Fabrik in größerem Maßstabe anlegten. Sie wurde zuerst durch eine Dampfmaschine von 16 Pferdekraft ge¬ trieben, mit welcher man bis 1839 arbeitete, wo dieselbe nicht mehr genügte. Die Besitzer legten daher eine größere von 36 Pferdekrast an, wodurch sie erst im Stande waren, die neuen Maschinen und Verbesserungen in ihrem Fabrikwesen mit Nutzen