352 übrigen Bewohner wie die der südlichen Inseln sind Frisen. Der süd- liehe Theil besteht aus einer 2 Meilen langen und durchschnittlich 2000 Ellen breiten Landzunge, dem unheimlichen Dünenlande hörnum, nur der mittlere Theil ist reichlich be\ölkert, 2600 Menschen in den 3 Kirchspielen Keitum, Westerland und Morsum \ertheilt. Die 100 Fuss hohen Dünen schreiten fort nach Osten, und die Westküste nimmt un¬ aufhaltsam ab. Auf der östlichen Seite wird die Insel zwar durch das Anschlicken der Kleierde, namentlich an der Küste zwischen Keitum und Morsum, bedeutend vergrößert, und hier werden einst fruchtbare Köge entstehen, dennoch soll die Insel in den 3 letzten Jahrhunderten etwa 2/s ihres Areals verloren haben. Gastfreiheit, Achtung vor frem¬ dem Eigenthum, Gemeingeist, Lust zum Seeleben — von den 700 Ein¬ wohnern Keitums sollen 70 bis 80 Schiffscapilaine und Steuerleute sein — zeichnen die Silter aus. ManÖe ist die grösste und allein bewohnte Insel einer V< Meile grossen Inselgruppe mit 200Menschen, dem Fest¬ lande so nahe, dass man in der Ebbezeit hin und her fahren und reiten kann. — Die Insel Romöe bat eine Länge von 2, eine Breite von V» Meile und enthält 7/io [] Meilen. Von den 15 Dörfern auf der Insel liegen 8 kleinere und das Kirchdorf Röm mit zusammen 900Einwohner auf Vs [] M. im südlichen Theile. Sönderland-Romöe, unter einem eigenen Landvogt des Amtes Ribe; der nördliche Theil mit den übrigen Dörfern gehört zum Amte Hadersleben. Die Ländereien sind sehr mager, nur die östliche Küstengegend bewohnt und angebaut, alles übrige Dünenland. Der Ackerbau wird hier wie auf den benachbarten Inseln überhaupt von den Frauen betrieben, während die Männer der Seefahrt und dem Fischfänge nachgehen. An Feuerung fehlt’s der Insel ganz. Fanöe ist die nördlichste Insel und schon der Westküste Jütlands gegenüber, 1 [] Meile gross, 2800 Einwohner, Länge 2 Meilen. Breite '/» bis V» Meile; '/» des ganzen Areals an der Ostseite ist be¬ baut, die übrigen 2/s sind Flugsand und Haideland, daher Fischfang Handel und Frachtfahrt Erwerbzweige der Fanöer, die nicht weniger als 116 Schisse von gegen 2000 Commerzlasten besitzen. 2 Häfen. Nach Baggesen. 60* Das unheimliche Dünenland Hörnum. Es giebt wahrscheinlich keine Gegend in der südlichen Halste der cimbrischen Halbinsel, die an Wildheit und Sagenreichthum mit der Halbinsel Hörnum aus Gilt Verglichen werden kann. Diese schmale, gegen Südwesten lausende, 21/<2 Meilen aus dem Meere hervorragende Halbinsel ist fast ganz mit Sandbergen bedeckt, welche an Größe, Form und Pflanzen nicht selten eine malerische, öfter aber eine höchst wilde Abwechslung entfalten, und zwischen denen durchgängig enge Dünenschluchten, aber hin und wieder auch größere gras- und wasserreiche Thäler stch befinden. An den Ufern dieser Landzunge tobt fast ohne Unterbrechung eine weithin schallende Brandung, und die Luft ist dort mit schreienden und flatternden Seevögeln, unter denen die Möwen und Meerschwalben eine Haupt¬ rolle spielen, wie angefüllt. Ringsum im Meer wälzt sich der Tummler und schwimmt die stachlige Roche, und auf den zur Zeit der Ebbe trocken werdenden Sandriffen sonnt stch der Seehund. Die Sandhügel und Dünenthäler der Halbinsel sind mit weidenden