296 Feldbau. H. 6. Behandlung des Düngers. Auch das Ausführen, Ausbreiten und Un¬ terbringen des Düngers muß sorgfältig gepflegt werden, es hängt davon auch der Ertrag der künftigen Ernte ab. Als Regeln dienen: 1. Der Dünger soll in gut geschlossenen Wagen in gleicher Quantität ausgefahren wer¬ den, damit kein Acker zu kurz komme. 2. Da bey einem großen Düngerhaufen nicht alle Schichten von gleicher Güte sind, soll man ihn nicht in horizontaler, sondern vertikaler Richtung abstechen, damit die Schich len durcheinander gemengt, auch das Stroh abgestochen werde. 3. Der Dünger muß kurz vor dem Saat fahren auf das Feld kommen, damit er nicht ohne Zweck daliege, ihm nicht Sonne und Winde die besten Safte rauben, oder er nicht unnütz in der Erde sich verzehre. 4. Der Dünger muß bald untergepflügt werden. Es darf daher an heißen Sommerra¬ gen nie mehr Mist ausgefahren werden, als man noch am nämlichen Tage umackern kann. Auch zu jeder andern Zeit soll die Unterpflü- gung wenigstens am 2ten oder 5ten Tage vor sich gehen. 5. Die Einpflügung muß so gut geschehen, daß sich der Dünger mit der Ackerkrume ganz vermenge. Aus Unwissenheit und Faulheit benützet man die Menge der Düngermaterialen nicht, sondern läßt den Unrath unbeachtet, daher man auch meistens die größte Unreinlichkeit antrifft, die der Gesundheit schadet; man be¬ wahrt auch den Dünger nicht vor Verderben; sorgt nicht für seinen Erwerb, denn die Ab¬ tritte sind zur Schande der Menschheit als be- 33. Was ist beym Ausführen, Aus¬ breiten undbeym Unterbringen des Düngers zu beobachten? 34. Woher kommt es, daß man bey der ungeheuern Menge von Dungmateria¬ lien doch immer die Klage über Düngermangel Hort?