154 Gesundheittzlehre. Wäre der Ertrunkene zugleich erfroren,Js. bey Erfrie- 10. Wie sind Erfror- ne zn behandeln? ñ. in erster Be¬ handlung und Anwendung von Schnee? oder sehr erkaltet, so darf er durchaus in kein eung' erwärmtes Zimmer gebracht werden. §• 5. E r f r o r n e. Erfrorne sind gewöhnlich leichter zum Le¬ ben zn bringen, als Ertrunkene; denn es wur¬ den Menschen wieder hergestellt, die schon ei¬ nige Tage als Erfrorne im bewußtlosen Zu¬ stande waren. Man bringe den Erfrornen vor Allem in ein kaltes Zimmer, entkleide ihn, lege ihn nacktauf ein Lager von ein Paar Hände hohen Schnee, und bedecke ihn eben so hoch mit Schnee, au¬ ßer Mund und Nasenlöchern. Man drucke den Schnee etwas fest an, und lege, wenn er schmilzt, so lange frischen über, bis der Körper auf- gethauet ist, der alsdann mit einer Eisrinde überzogen erscheint, welche bald abschmilzt. Hierauf trockne man ihn mit warmen Tüchern, und bringe ihn in ein schwach er¬ wärmtes Bett, aber nicht in eine geheitzte Stube. In Ermanglung des Schnees lege man ihn in eiskaltes Wasser, oder wickle ihn in lang an Schnee? Tücher, welche in kaltes Wasser getaucht sind. Das kalte Wasser oder die kalten Umschläge wiederhole man so lange, bis der Körper auf- thauet. Im Bette reibe man den Körper von al¬ len Seiten mit Tüchern, und wenn das Athem-,à bey anv- holen noch ausbleibt, so blase man vorsichtig ?im Luft durch den Mund in die Lunge. Man kann!" sich hiezu eines kleinen Blasbalges bedienen.| Sind die Kinnbacken fest geschlossen, so muß man sie unter den Ohren her mit kaltem Brannt¬ wein und Oel stark reiben. b. in Erinang- c. im Bette