258 Worte sind, wie gesagt, Zeichen für unsere Ge¬ danken. Als verständiges Wesen denkt der Mensch, d. i., er stellt sich allerley vor, ist sich seiner Vorstellungen be¬ wußt, forschet dem Grunde der Dinge nach, vergleicht, un¬ terscheidet rc. Er befindet sich in Gesellschaft mit Menschen, d. i., mit anderen Wesen, die ebenfalls Verstand haben, und wünscht, ihnen zu wissen zu thun, was er denkt. De߬ wegen spricht er also Worte aus, welche miteinander ver¬ knüpfte Begriffe bezeichnen, und dadurch zu Säße-, werden. Diese Menschen thun nun dasselbe, und auch ich erkenne, was sie denken. So sprechen und discur- iren wir mit einander. Gleichwie der Mensch verschiedene Gedanken hat, und er sich bald dieses, bald jenes vorstellt; so gibt es auch nicht einerley Wörter, deren man sich zum Sprechen und zum Schreiben bedient. Entweder sind es Wörter, welche Dinge bezeichnen, denen etwas beygelegt wird, oder Wörter, die dasjenige bezeichnen, was man den Ding¬ en beylegt rc. Andere haben noch andere Bestimmungen. Die Klassen oder Ordnungen, in welche die Wörter so, wie z. B. die Naturgegenstände rc. abgetheilt sind, kann man sehr füglich Wörterklassen nennen. Es sind ihrer folgende: das Na men wort, das Geschlechts¬ wort, das Nedewort, das Eigenschaftswort, das Beschaffenheitswort, das Umstandswort, das Personenwort, das Zahlwort, das Verhält¬ niß- oder Fügewort, das Bindewort und das Em¬ pfindungswort. Da die Namenwörter die wichtigsten unter allen sind, so werden sie auch Hauptwörter genannt. Mit den Namenwörtern nennen wir Alles, was wir um, neben, ober und unter uns sehen, was es auch immer seyn mag, lebendig oder leblos, bey seinem Namen; selbst das, was man durch die Sinne nicht wahrnehmen kann, die Tug¬ enden, Laster und andere Eigenschaften der Menschen, die menschlichen Zufälle und Schicksale, die Zeiten, u. s. f.