199 gel an Fassungvermögen, um eine Sache gehörig zu verstehen und zu begreifen. Man nennt auch wohl einen Menschen, bei welchem sich diese Gemüthsschwä- che findet, einen bornirten Kopf, d) Gedan¬ kenlosigkeit, Mangel an Gedächtniß; e) Dumm¬ heit, Mangel an Witz und Urtheilskraft und an der Geschicklichkeit, allgemeine Regeln auf besondre Fälle anzuwenden (Mangel an Mutterwitz), f) Albern¬ heit, kindische Handlungweise des reifern Alters. Alle diese Gemüthsschwächen haben etwas mit einan¬ der gemein, so daß es, bei der oft vereinten Wirkung und vielleicht auch bei dem oft vereinten Mangel der Wirksamkeit mehrerer Seelenkräfte, schwer, ja fast unmöglich ist, genau zu bestimmen, wie eine von der andern unterschieden ist. So beruhen Blödsinn und Einfalt auf natürlicher Schwäche des Verstandes und auf Mangel aller Thätigkeit der Phantasie. Sie ver¬ rathen sich beide durch gänzliche Unfähigkeit, irgend etwas aufzufassen und zu behalten, was über den Kreis des alltäglichen Lebens hinausgeht, und selbst durch ein schiefes und unbehülfliches Benehmen inner¬ halb dieses Kreises; durch traurige Armuth in Anse¬ hung der Masse der vorhandenen Begriffe; durch Ru¬ he und Unbesorgtheit um Vermehrung und Verbesse¬ rung derselben, und durch gänzliche Unempfänglich¬ keit und Ungeschicklichkeit für Alles, was Kunst, Witz und Phantasie zu erzeugen vermag. Auch die Gemüthsverstimmungen muß man zu den widernatürlichen Seelenzuständen.rech¬ nen. Sie sind: a) Ueble