i85 Gesundheitslehre. recht ausgelassen und lermend zugieng, und wo die halbe Nacht hindurch wild getanzt wurde Da tanzte er dann so lange und so heftig, dass ihm der Schweifs von der Stirn floss , wie bei der schwersten Arbeit. Dabei trank er beständig Bier und Branntwein, und gehehrdete sich wie ein Unsinniger. An einem heis¬ sen Sommertage wollte er sich auf diese Art einen lu¬ ftigen Tag machen, und als nun bei der heftigen Er¬ hitzung nichts mehr seinen Durst löschen wollte, so rief er: gebt mir einen Eimer mit Wasser, das muss helfen ! Einige Anwesende, welche vernünftiger waren, erinnerten ihn, dass er sich durch einen kalten Trunk auf die Erhitzung den Tod zuziehen könnte; aber Grobman verlachte ihre wohlgemeinten Erinnerungen, und rief: meint ihr , dass ich so weichlich bin, wie ihr seyd? Ich kann alles vertragen; nur Waller her! Und damit taumelte er nach der Küche. Hier legte er sich neben einen vollen Eimer hin , und trank sich recht satt. Das hat geholfen ! rief er prahlend. Aber es dauerte nicht lange, so fühlte Grobmann den hef¬ tigsten Fieberfrost; man musste ihn endlich nach Haufe und ins Bette bringen, aus dem er nicht wieder auD stand, denn schon am folgenden Tage brach er Blut, und nachdem er sich mehrere Monate mit der Schwind¬ sucht gequält hatte, starb er in der Blüthe seiner Jahre, ftls ein warnendes Beispiel, wie unglücklich der Mensch durch Wildheit und Ausgelassenheit werden kann. Viele Jünglinge und Mädchen müssen früh und elend an der Lungensucht sterben, weil sieden wilden Tanz zu sehr liebten. Wer nicht beim Tanze vollkommenen Athem behalt, sollte sich dieses Vergnügens ganz enthalten. In einem niedrigen, engen und dumpfigen Zimmer zu tan¬ zen ist höchst schädlich. 8. Vom Schlafen. §8er ruhig schlafen will, muß sich nicht mit vollem Magen niederlegen , nicht hitzige Getränke genossen^ sich^dem Tage über müde gearbeitet, und ein gutes Go- wissen haben. — An einem ruhigen Schlafe ist sehr-