Z22 V. Von dem Menschen. Aus zwei Begriffen seht man ein Urtheil zu¬ sammen, und aus zwei Urtheilen, in gewisse Ver¬ bindung gebracht, entsteht ein Schluß. Die beiden Urtheile: Alle Menschen sind sterblich, ich bin ein Mensch; geben den Schluß: also bin ich sterblich. Oder: Kein Mensch ist ohne Fehler; der König ist ein Mensch; also ist der König nicht ohne Fehler. Gemeiniglich zieht man dergleichen Schlüsse kürzer zusammen, und spricht: Der König ist ein Mensch und also nicht ohne Fehler. Auf ähnliche Art schließt man: Die Seele ist unsichtbar, also besteht sie nicht aus Theilen. Der Himmel sieht trübe aus, also wird es vermuthlich regnen. Zch werde den Schnupfen bekommen, denn ich habe mich erkältet. Wenn die Begriffe und die Urtheile unrichtig sind, so muß nothwendig auch der Schluß daraus falsch sein. Bei dem Urtheil: Alles, was glänzt, ist Metall; liegt ein falscher Begriff vom Metall zum Grunde, folglich würde ich fehl schließen, wenn ich sagte: Dieser Körper hier glänzt, also ist er Metals. Er könte ja auch ein glänzender Stein sein. Eben so unrichtige Schlüsse entstehn, wenn die Begriffe der beiden Urtheile zwar an und für sich wahr sind, aber nicht mit einander übereinstimmen, z. B.: Der Krebs ist ein Himmelszeichen; ich esse einen Krebs; also esse ich ein Himmelszeichen. Welche von den folgenden Schlüssen sind richtig, und welche unrichtig? Und wie erkennt man ihre Wahrheit. Was