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Portugal. 
i. Ansicht von Portugal. 
Äas Königreich Portugal liegt unter einem viel milderen Him- 
mel als Deutschland, und bringt daher viele edle Früchte, die in 
unserm Vaterlande nicht fortkommen. Gegen Norden und in 
Osten grenzt es an Spanien; an den beiden andern Seiten ist 
es von dem Meere umgeben. Der Boden ist an den Küsten san¬ 
dig, im Innern bergig und steinig; doch sind die Provinzen 
Estremadura und Alentcjo, die viel Heideland enthalten, ziem¬ 
lich eben. Das größte und höchste Gebirge ist die Sierra de 
Estrelha, deren Gipfel 7 bis L000 Fuß über der Meeresfläche 
liegen. Man sieht da, so warm auch das Klima im Sommer 
ist', wie in der Schweiz, Eisthäler, Gletscher und Eisberge. 
Außer diesem hat man auch das wilde Gerezgebirgc, zwi¬ 
schen welchem aber eine Menge herrlicher Weinberge angelegt 
sind. Vier große Flüsse, aus Spanien kommend, durchströ¬ 
men das Land, nämlich der Tajo, der reißende Duero, der 
M i n h o und der G u a d i a n a. Alle sind schiffbar, und der Tajo, 
der sich unterhalb Lissabon in das atlantische Meer ergießt, mag 
an seiner Mündung wohl zwei Meilen breit seyn. Er wimmelt 
beständig von kleinen und großen Schiffen, und gewährt mit 
einer so großen Menge Fahrzeuge, wovon ein Theil in bestän¬ 
diger Bewegung ist, einen reizenden Anblick. Auch mehrere 
Seen hat Portugal, doch nicht in seinen Ebenen, sondern auf 
dem hohen Cstrelhagebirge. 
Das Land ist im Ganzen fruchtbar und ergiebig, aber sehr 
schlecht angebaut, denn die Einwohner sind träge und arbeits¬ 
scheu. Gleichwohl ernten sie jährlich eine große Menge Citro¬ 
nen, Granaten, Feigen, Mandeln, Datteln, Kastanien, Wall¬ 
nüsse, Lorbeeren und besonders Wein, der sehr gesucht und gut 
bezahlt wird. L>ie haben auch die Korkeiche , aus deren Rinde 
die Stöpsel auf unsere Flaschm und Krüge geschnitten werden. 
Das Land nährt eine Menge Dchafe mit feiner trefflicher Wolle, 
auch gute Pferde, doch viel mehr Esel und Maulthiere. Das 
Rindvieh ist schön, aber nicht zahlreich. Man hat Ziegen, Schwei¬ 
ne, Damhirsche, Hasen, schwarzes Wild; in den Gebirgen .hau¬ 
sen auch Wölfe und wilde Katzen. Wollte man nach Gold und 
Europ. Land. N