99 Die Zeit der Hoheit der Päpste. Bund unter den Städten geschlossen; seitdem die gefürchtete gefallen, war Verona dessen Haupt. Wider so lebendige Volkskrast konnte Friedrich's Arm und Geist, konn¬ ten die Schaaren seiner Lehensleute nicht aufkommen. Rastlos bot er die teutschen Krieger auf. Feindesschwert und Pest rafften sie hin. Mit größerer Macht kam er wieder, glänzte durch Heldenthaten, gewann Schlachten — aber besiegte den Feind nicht. Papst Victor III. hatte wenig Anhang; seine Nachfolger, Pascha! III. und Calixt Hl-, noch geringeren. Alex¬ ander III. triumphirte. Auch die Könige von Frankreich, England, Ungarn erklärten sich für ihn. Zu seinen Ehren hatten die Lombarden eine neue Stadt, Alessandria, gebaut, einen Hauptwaffcnplaz und die Klippe, an welcher Friedrich's Kriegsglück scheiterte. Doch unverzagt, mit äußerster Anstrengung sezte er den Kampf fort, bis die große Schlacht bei Legnano (1176) den Sieg der Städte und des Papstes entschied. Der Kaiser schloß Friede (1177). Am Eingänge der Hauptkirche von Venedig empfing Alexander den gebeugten Monarchen, der ihm die Füße küßte und dann vom Banne befreit ward. Er hatte zuvor den Städten alle Rechte, Freiheiten, Gewohnheiten und Regalien, die sie innerhalb oder außerhalb ih¬ rer Mauern als hergebracht besäßen, auf sechs Jahre bestätigt, was später (1183) auf einer Reichsversammlung zu Konstanz für immer geschah. Doch sollte des Kaisers Oberhoheit, Gerichtsbarkeit und sein Bestätigungs¬ recht derStadtvvrsteher kräftig bleiben. Die Zurückgabe der mathildischen Güter ward dem Papste, jedoch erst für die Zukunft, versprochen. Auch mit Wilhelm II. von Sicilien war Friede geschlossen worden aus fünfzehn Jahre. §. 22. Heinrich der Löwe. Einigen Trost für solche Demüthigung gab die Wiederherstellung der alten Rcichsrechte über Burgund. Die zweite Vermählung des Kaisers mit Beatrix, der Erbtochter von Hochburgund oder Franche-Comtö, gab ihm eine Hausmacht in jenen Ländern; desto wirksamer mochte er die Rechte eines burgundischen Königs, wozu er in Arles sich krönen ließ, ausüben. Noch reicheren Ersaz gab die auf dem sechsten italischen Zuge zu Stande gebrachte Vermählung (1183) von Friedrich's Sohn Heinrich mit Constantia, Muhme des sicilischenKönigs Wilhelm. Hiedurch ward 7*