10 mit wir Geißblatt und wilde Rosen pflücken können/ um damit den Blumentopf unsrer Schulfrau zu füllen.“ Owen: Das geht mich nichts an! was kümmert mich der Blumentopf unsrer Schulfrau? was Geißblatt und wilde Rosen? Ich muß die Kutschen auf der Land¬ straße sehen / und Du mußt meinen Weg mit mir gehn/ Mariane! „Mußt? Du solltest doch nicht von Müssen spre¬ chen/ Owen/" antwortete ihm Mariane mit sanfter Stimme. „Nein warlich/ Owen/ das solltest Du nicht!" rief eine andere Freundin/ „und dann solltest Du auch nicht so mürrisch dabey aussehen/ denn das ist nicht die Art/ uns zur Gefälligkeit gegen Dich zu bewege»." „Und überdies/" sagte eine Andere/ „welches Recht hast Du denn/ zu verlangen/ daß wir uns immer nach Dir richten? Du thust ja nie/ was wir wünschen." Owen wurde ganz böse/ als er dieses hörte/ und war gerade im Begriff/ eine heftige Antwort zu geben/ als Mariane/ die gutmüthig war und immer Streit zu ver¬ hindern suchte/ sagte: „Laßt uns diesmal noch thun/ was er haben will; ich bin überzeugt/ das nächste Mal thut er dann auch/ was wir wünschen. Laßt uns jetzt über die Landstraße zur Schule gehen; dann können wir in der Abendkühle durch den Feldweg zurückkehren." Marianen zu Gefallen/ die Alle liebten/ willigte man in diesen Vorschlag. Man ging jetzt über die Landstraße/ aber Owen war nicht zufrieden/ weil er sah/ daß seine Gefährtinnen nicht um seinetwillen eingewilligt hatten/ und als er weiter ging/ fing er an/ mit den Füßen den Staub auszuwerfen/ wobey er sagte: „Ich bin überzeugt/ daß es hier weit angenehmer ist/ als zwischen den Hecken/ und wünsche so/ daß wir diesen