27 Auf einer Seite des FeldeS/ auf einem Hügel/sah er einige blaue Glockenblumen stehen ? er liebte blaue Glok- kenblumen sehr und lief hin und pflückte ste. Auf dem nächsten Felde sah er eine große Menge von purpurrothen Blumen/ die ihm sehr schön vorkamen; er kletterte daher über den Zaun/ ging.ins nächste Feld/ und ging nahe an die purpurrothen Blumen hinan. Sie waren gelb in der Mitte und wuchsen auf einer Pflanze/ die eine große Anzahl grüner Blätter hatte. Als Franz einige dieser purpurrothen Blumen pflük- ken wollte/ schüttelte er die grünen Blätter und sah un¬ ter ihnen grüne Beeren / die wie ganz kleine Aepsel aus¬ sahen. Franz wünschte sie zu kosten und war gerade im Begriff/ eine vom Stengel abzupflücken/ als er sich erin¬ nerte/ daß seine Mutter ihm noch keine Erlaubniß dazu gegeben hätte. Er lief also zu ihr zurück und sagte: „Mutter / kann ich einige von den hübschen kleinen Aep- fcln bekommen?" Dabey zeigte er auf die Pflanze hin/ auf welcher die purpurrothen Blumen wuchsen. Seine Mutter antwortete: „Ich sehe keine Aepsel/ mein Kind." Franz: Du wirst sie sehen/ Mutter/ wenn Du nur etwas näher kommen willst." Darauf nahm er sie bey der Hand/ führte sie hin zu der Pflanze und zeigte ihr die kleinen grünen Beeren/ die er für Aepfel hielt. «Mein liebes Kind/" sagte seine Mutter/ „das sind keine Aepfel; diese Beeren lassen sich nicht gut essen; sie sind giftig; sie würden Dich krank gemacht haben/ wenn Du sie gegessen hättest." Franz: Ich freue mich/ daß ich sie nicht gekostet habe; aber kann ich eine davon zum Ball nehmen? Mutter: Nein/ mein Kind/ faß lieber keine da¬ von an/ denn mit giftigen Dingen muß man sich sehr in Acht nehmen.