140 noch hätte/ als daß man fle zum Thee/ zu Früchten oder zu Confect gebrauchte. Die Mutter wollte ihr eben antworten, als sie nach der andern Seite des Feldes hinsah und rief: „Lucie, ich glaube / ich sehe dort einige hübsche Blumen; willst Du hinlaufen und mir einen Strauß pflücken/ ehe ich weiter mit Dir spreche?" Lucie sagte: „Ja, Mutter!" und lief weg/ um zu thun, was diese ihr befohlen hatte. Als sie an die Stelle kam, wo die Blumen waren, sah sie sich nach den schönsten um und pflückte ein Paar davon, aber als sie dieselben in der Hand hatte, bemerkte sie, daß sie nicht den geringsten Geruch hatten. Da ging sie zu eini¬ gen andern und fand zuletzt welche, die einen süßen Ge¬ ruch hatten, aber diese waren nicht hübsch. Sie pflückte auch einige von diesen und wollte sie zu ihrer Mutter bringen; aber als sie nahe an einer Hecke vorüberging, sah sie einige Jelängerjelieber, die in derselben wuchsen. Sie erinnerte sich jetzt, süß duftende Jelängerjelieber gerochen zu haben, die dabey sehr schön gewesen waren. Sie freute sich daher, daß sie einige derselben gefunden hatte, denn sie glaubte/ ihre Mutter würde sie auch gern leiden mögen; aber als sie nahe an die Hecke kam, sah sie, daß die Blumen so weit vom Boden entfernt waren, daß sie sie nicht erreichen konnte. Lucie wollte nicht gern weggehen, ohne ihrer Mutter einige Jelängerjelieber mitzubringen, daher ging sie leise an der Hecke herum, bis sie an eine Stelle kam, wo ein großer Stein lag, auf den sie hinauf kletterte, und so viele Jelängerjelieber pflückte, als sie nur haben wollte. Als sie herunterstieg, hielt sie die Blumen fest, aus Furcht, sie in den Graben fallen zu lassen; aber jetzt fühlte sie, daß ihr Finger sehr stark gestochen wurde. Sie blickte