230 V betn gesorgt habe und auch/ daß ich die Zwiebeln statt der Blumen gewählt habe!» W « Sie wollte Anna noch einige besondere Regeln geben/ die sie theils aus des Gärtners Taschenkalender und theils au§ Erfahrung gelernt hatte/ wie man die Hyacinthen^ behandeln und das Blühen der Zwiebelgewächse befördern müßte/ als sie durch die Ankunft einer Frau unterbro¬ chen wurde/ welche sie sogleich für die bleiche Frau er¬ kannte/ die sie früher im Hause deS Pächters Frühauf bey der Arbeit gesehen hatte. Drenarme Frau hatte sich im Zimmer der Haushälterin ausgeruht/ denn sie hatte den Morgen einen weiten Weg nach einem entlegenen Theil der Stadt gemacht, und war noch nicht stark genug/ viele Anstrengung auszuhalten. ..Nun/'' sagte RosamundenS Mutter zu ihr/ «sind Sie aus der engen ungesunden Gasse/ in welcher Sie sonst wohnten/ weggezogen? Sie haben mir versprochen/ mich es wissen zu lassen/ wenn Sie von einer Wohnung hören sollten/ die Ihnen paßlich wäre; aber ich habe von einem Tag zum andern gewartet/ und Sie haben nie zu mir geschickt.« «Nein/ Madame/« antwortete die arme Frau/ «weil wir noch nicht haben mit einem Manne einig werden kön¬ nen/ der eine Wohnung hat/ die uns ganz paffen würde; ihm sind andere Anerbietungen gemacht worden/ Madame/ und ich fürchte/ er wird sie mir nicht überlassen. Er ist ein Gärtner/ Madame/ in der Mariengasse/ wo ich viele Arbeit bekommen/ gesunde Luft einathmen/ ruhig leben und vielleicht wieder gesund werden würde.» «Die Hyacinthen!« rief Rosamunde aus/ besann sich aber plötzlich/ als sie sich erinnerte/ daß sie dieselben schon weggegeben hatte. Niemand verstand ihren Ausruf/ aus¬ genommen das kleine Mädchen/ welches sogleich lächelte und mit schüchterner Stimme Rosamunde fragte/ ob sie