50 UI. Die Markgrafen von Brandenburg aus dem Hause Anhalt. des Krieges fand er 1278 in der Schlacht auf dem Marchfelde seinen Tod. Sein Neffe, Markgraf Otto V. der Lange, wurde auf 5 Jahre zum Vormunde des noch unmündigen Thronfolgers Wenzel II. eingesetzt, hatte jedoch dabei mit vielen Widerwärtig— keiten zu 3 Als nach dem Tode Rudolf's 1291 zu einer neuen Wahl geschritten wurde, und der Erzbischof Gerhard von Mainz durch kluges Benehmen dieselbe auf den Grafen Adolf von Nassau (1291 1298) wandte, scheinen zwischen Otto dem Langen und seinem Vetter Otto IV. Streitigkeiten darüber Statt gefunden zu haben, wem von ihnen die Ausübung des Erzamtes und also auch die Wahl des Königs zustehe. Otto der Lange nahm sie für sich in Anspruch und übertrug in Gemeinschaft mit Böhmen und Sachsen dem Erzbischof von Mainz die Stimme. Dagegen war bei der Wahl des Herzogs Albrecht J. von Oesterreich, des Sohnes von Rudolf von Habsburg, zum römischen König (1298 - 1308) Otto IV. besonders thätig, nachdem er für die Ab— setzung Königs Adolf gestimmt hatte. Als Albrecht seinen Gegner Adolf in der Schlacht bei Gelheim unweit Worms besiegt und getödtet hatte, und später der Papst Bonifacius VIII. die rheini— Kurfürsten aufforderte, einen neuen König zu wählen, griff Albrecht abermals zu den Waffen, sich Anerkennung zu erzwin— gen. Ihm stand dabei Otto IV. treu zur Seite und brachte 1302 zu Speyer einen erwünschten Frieden zu Stande, doch dauerte dies Freundschafts-Verhältniß nicht gar lange. König Wenzel I. von Böhmen war nämlich auch in Polen zum Kö— nige gewählt worden und hatte große Aussicht, auch Ungarn seinem Reiche hinzuzufügen. König Albrecht mit Recht besorgt, daß Wenzel übermächtig werden möchte, mischte sich in die un— garischen Angelegenheiten und sprach die Reichsacht 1304 über Wenzel aus, als dieser sich seinen Anordnungen nicht fügen wollte, und eben so über die Markgrafen, welche den König Wenzel in dem Kriege kräftig unterstützt hatten, den Albrecht gegen Böhmen führte. Der Tod des Königs Wenzels II. 1305 maächte jedoch diesen Wirren ein Ende, und die Acht, welche über Otto, Johann und Waldemar aus der ältesten, so wie über Hermann aus der jüngeren Linie ausgesprochen worden war, wurde aufgehoben. Als 1308 König Albrecht von seinem Neffen Johann er— mordet worden war, waren Otto IV. und Waldemar unter der ansehnlichen Zahl derer, die sich um die deutsche Krone bewar— ben. Sie schlossen sich aber später den geistlichen Kurfürsten an,