95 |f sam, daß sie jetzt in mehreren Landern ansgerottet oder in entferntere Gegen¬ den zurückgedrängt worden sind. Zn den ersten spanischen Niederlassungen kamen im Laufe der Zeit ans den westlichen Küstenländern Guropas noch viele andere Colonien. In diesen Colonien haben zwar die Europäer ordent- lichcn Feldbau und Pflanzungen angelegt, in welchen sie vorzüglich Baum¬ wolle, Zucker, Kaffee, Indigo, Cacao und Tabak ziehen, aber eben diese Europäer sind es auch, welche seit dem 16. Jahrhundert den schändlichen Menschenhandel auf den Küsten Afrikas in Schwung gebracht haben, indem hier Neger als Sklaven gekauft und in Schiffe dicht zusammengedrängt nach Amerika geschafft werden, um dort unter oft grausamen Mißhandlungen die schwersten Arbeiten in den Pflanzungen zu verrichten. Durch die gewaltsann' Einführung afrikanischer Neger in die heißen und warmen Gegenden des Erd¬ theils, sowie durch die Etnwandernng vieler Europäer, ist die Bevölkerung eine sehr verschiedene geworden. Die Ureinwohner, Indianer, mögen etwa 13 Millionen, die Weißen oder die Europäer 29 Millionen, die Neger 8 Millionen, die Mischlinge 10 Millionen betragen. Das nördlichste Küst»" land Amerikas aber und die Inseln im nördlichen Eismeer, besonders G"" land, werden von Menschen bewohnt, die selten 5 Fuß groß sind u.' Es¬ kimos heißen. Die Europäer vermehren sich in Amerika jährlich ,l viele Tausende; denn ans den meisten Ländern, auch aus Deutschland, lodern bet zunehmender Nahrungslosigkeit in der Heimath jährlich so viele daß die Auswanderungsangelcgenheit nun die allgemeine Aufmerksamst auf sich ge¬ zogen hat und von Jahr zu Jahr mit mehr Ordnung beirren wird. Die Europäer bilde,» in Amerika eigene, selbständige Staaten In Nordamerika gibt es Niederlassungen der §llnen auf der Küste von Grönland, das dänische Nordamerika; Besitzungender Russen im Nord¬ westen des Erdtbeils, das russische Nordamerika; iV* ein weitläufiges Län- dergebiet der Engländer, wozu auch Canada mit der Hauptstadt Quebeck ge¬ hört, das englische Nordamerika. Aber alle diese Griete werden an Bedeu¬ tung übcrtroffen von den Bereinigten Staaten, 'ie ursprünglich britische Colonien waren, aber am Ende des vorigen Jahrhunderts in dem sogenannten nordamerikanischen Freiheitskriege ihre 'Unabbänjigkeit vom Mutterlande erkämpften. Hier wohnen jetzt mehrere Millionen lusgewanderter Deutschen. Die bedeutendsten Städte daselbst sind: Neu - Aork . Boston, Philadelphia, Baltimore, Cincinnati, St. Louis und Neu - OrU.nS. Südlich von den Bereinigten Staaten liegt Mexiko mit der Hanptst- leichcn Namens. Die bedeutendsten Staaten in Südamerika sind^Mñzuela, Neu-Granada, Ecuador, Peru, Bolivia, Chilt (oder Chile), La Plata und Brasilien. Der ^ljchste Theil Amerikas ist Patagonien. ' üeP Westtndten besteht auö etwa 360 Inseln, unter denen die sogenannten stoßen Antillen: Cuba, Jamaika, St. Domingo, jetzt Hayti, und Porto Rtko die bedeutendsten sind. In den Besitz aller bedeutenden Inseln West- indiens haben sich die Europäer gesetzt, und dort große Pflanzungen von Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo, Tabak u. s. w. angelegt. Diese Waaren werden aus den Colonien in großer Menge ansgesiihrt, und heißen daher bei unö Colontalwaaren. Dagegen versorgt Europa die amerikanischen Länder mit Fabrikwaaren aller Art, mit Wein u. s. w., wodurch ein sehr lebhafter See- Handel zwischen Amerika und Europa unterhalten wird. Australien oder Geranien. Neuholland (137,400 Q. M.) kann auf seinem mit dürren, oft ganz pflanzenleeren Boden keine dichte Bevölkerung ernähren. Die höchsten Gipfel