96 der dünnbewaldeten wiesenretchen Hochebenen nächst der Küste erheben sich nur 7000 Fuß hoch, und das ganze Festland hat nur einen einzigen nicht versiegenden Fluß (den Murray), alle andern sind in der trocknen Jahrszeit nur eine durch Sand- und Ktesbänke unterbrochene Kette von Lachen ohne Strömung. In dem Inneren des Landes wohnen die häßlichen Austral¬ neger, gegen 150,000 unbildsame Ureinwohner, in viele Stämme getheilt, die ihrem Untergang entgegen gehen. An den Küsten haben die Engländer 5 Kolonien angelegt, deren Gesammtheit sich in kurzer Zeit zu der wichtigsten und blühendsten Kolonie Englands erhoben hat. In ihnen leben jetzt etwa 1 Mtll. Menschen aus allerlei Nationen gemischt vom Berg- und Landbau, von Gewerben und vom Handel. An der Oftküste (Neu-Südwal es) liegt die Stadt Si dn ey mit 80,000 Einwohnern. Cook hatte die schon etwas be¬ wohnte Gegend 1770 entdeckt und wegen der reichen botanischen Ausbeute, ffe seine Naturforscher hier machten, Botanybay genannt. Sie erhielt ihre Bewohner 1788 durch eine englische Kolonie von 212 Freien und 778 Viechern, die zu öffentlichen Arbeiten gebraucht, theils an die Kolonisten verthu wurden und nach Ablauf ihrer Strafzeit Land zum Ansiedeln er- hielten. gibt es nur noch in Süd - WeftgMralien eine Strafkolonie, und Sid.^ jst aud) schon weniger das Ziel vieler Abenteurer, weil die reichsten G^minen südlicher liegen. Dies Gold ist aber der Fluch dieses Landes, mit t»,, ist c(nc gräuliche Habgier und Ruchlosigkeit der Menschen zu Tag getreten. Zu der Stadt Melbourne, dem Stapelplatz des austral. Goldes und der hrächtlichen Wollauöfuhr, haben sich in wenigen Jahren 78,000 Menschen zsanimengcfundcn, die in ihren Palästen und Zelthütten den grellsten Gegensatz y« Pracht und Schmutz, von Ueberfluß und Armuth zeigen. Gleichfalls an>er Südküste, wo namentlich Deutsche aus dem Rhein¬ gau trefflichen Wein bau<, ist die Stadt Adelaide der Mittelpunkt eines bedeutenden Handels mitWetn, Erz und besonders mit Wolle, welche die großen Schafheerden des ^ndes liefern. Alle europäischen Hansthiere sind eingeführt, von cinheimischn Thieren siikd der Kasuar, der schwarze Schwan, das Känguruh und der antralische Hund zu merken. — Auch auf andern Inseln, wie van Diemeniland, haben die Engländer Niederlassungen, und führen dahin Verbrecher, 1e gleich nach ihrer Freilassung nach Neu-SüdwaleS eilen. Die Insel Neu-tzuinea, die Hctmath deS Paradiesvogels, hat die Produkte der indischen Jiseln. Neu-Seeland ist ein schönes GebtrgSland, das im Norden wett übr die Schneeltnte ragt und sich schon 2 Stunden von der Küste steil erhelt. Weder von großer Hitze noch Kälte Heimgesuch (außer auf den Gebirgchöhen), trefflich bewäffert, daS ganze Jahr frisch uni grün, ist es ein sehr gesunder, reizender Wohnplatz. Auf dem ziemlich erg.0 btgen Küstenrande gedeihen unsere Pflanzen, namentlich Flachs, nnr md die Rebe; das Gelürg hat theils nicht tiefgehendes Ackerland, theils schöne Waldung, worin treffliches Schiffbauholz geschlagen wird. Im Jahre 1861 sind im Innern des Landes reiche Goldfelder und ein warmer See entdeckt worden, in welchen kochend heißes Wasser der Erde entströmt. Die Etngebornen, etwa 150,006 an Zahl, Malaien, stark, aber ohne Ausdauer und uneinig, werden mehr und mehr von der Küste durch die seit 1840 ein¬ gewanderten 50,000 Engländer verdrängt. Zwischen beiden oft blutige Kämpfe. Cook brachte die ersten vierfüßigen Thiere (Schweine) hin. Die Engländer haben nun einige Städte (Wellington, Auckland) gegründet und verbreiten europäische Bildung. Die 13 San-wichinseln (300 Q. - M.) sind fruchtbar und mild, haben europäische Pflanzen und Thiere, und werden von einem kunstfertigen,