171 wende Käfer ist der Hirschkäfer, bei dem das Mannten sich durch seine wie Hirschgeweihe geformten Oberkiefern auszeichnet; man nennt diese gewöhnlich Hörner, und er kann damit tüchtig kneipen. Manche Käfer halten sich nur im Master auf und haben, um' gut schwimmen zu können, eine platteiförmige Gestalt und platte Hinterbeine; man nennt sie Schwimm¬ käfer. Die Leuchtkäfer, deren Hintertbeil in der Dunkelheit leuchtet, erscheinen bei uns im Juni und Juli und schweben in den warmen Sommer-- nächten wie glänzende Sternchen in der Luft umher. In Südamerika und anderen beißen Ländern gibt es noch viel größere Leuchtkäfer, welche am Abend zu Tausenden zwischen den Gebüschen umherfliegen. Die Marien¬ käfer sind kleine, halbkugelförmige Käfer mit meist rothen, schwarzpunktirteñ Flügeldecken. Sie leben auf Bäumen und anderen Pflanzen und sind da¬ durch sehr nützlich, daß sie und ihre Larven die Blattläuse ausrotten. Schnell- oder Springkäfer nennt man jene Käfer, welche, wenn man fie auf den Rücken legt, hoch in die Luft springen; sie kommen auf diese Meise beim Niederfallen wieder auf die Füße. In Südamerika lebt eine Springkäferart, die bet Nacht ein so helles Licht verbreitet, daß man dabei lesen kann. Die sogenannten Erdflöhe sind kleine, metallisch gefärbte springende Thiere, welche in trockenen Sommern großen Schaden an den jungen Pflanzen, besonders am Kohl anrichten und bisweilen selbst junge Laubwälder kabl fressen. Durch Aufstreuen von Asche, am besten Tabakasche, sowie durch Bespritzen der Pflanzen mit einem Aufguß von Tabakblättern oder Mermuth kann man sie vertreiben. Die spanischen Fliegen sind schöne glänzend grüne Käfer, die einen scharfen unangenehmen Geruch von flch geben und auf Eschen, Pappeln, Flieder und einigen andern Bäumen und Gebüschen leben. Sie enthalten einen scharfen ätzenden Saft und er¬ zeugen, wenn man sie zerstößt und auf die Haut legt, Entzündung, so daß eine Blase entsteht. Man benützt sie daher in den Apotheken zur Bereitung von Blasenpflaftern. Innerlich genommen, wirken sie als Gift. Die Honigbiene baut sich draußen im Freien ihre Wohnung in hoble Bäume, ist aber unter dem Schutz und der Aufsicht des Menschen fast ein Hansthier geworden und richtet ihren Staat gern in den für sie hingesetzten Körben und Stöcken ein. Die Honigbiene bat vier häutige Flügel, sechs gegliederte Füße, gezDnte Kinnladen und vier Freßspitzen, einen in zwei Theile gespaltenen Rüstet; zum Atbembolen Oeffnungen an den Seiten des Körpers; sie hat zierliche Fühlhörner; zwei große ans vielen kleinen Zellchen zusammengesetzte Augen seitlich und noch mehrere kleine ein¬ fache Punktaugen in der Mitte der Stirn. Der Körper ist in einen Vorder- und Hinterleib getheilt, die durch einen dünnen Stiel zusammenhängen. Man unterscheidet die Königin, die Arbeiterinnen und die Drohnen. Sobald die warmen Frühlingslüfte die Blüthenkelche geöffnet haben, wenn der Reps das'Feld mit einem gelben Festbande schmückt, und die Köpfchen der Lindenblüte aufgeschlossen worden sind: beginnen die fleißigen Arbeits¬ bienen ihre Blumenfahrten, und summen dabei ihr fröhliches Lied. Eine Abtheilung geht blos dem Blumenftaub nach. Da ihr ganzer Körper mit kleinen Härchen besetzt ist, sie brauchen sie nur in die Blütenhülle hinein- zuschlupfen und sich einmal herumzudrehen, um mit einem bunten Puder bestäubt wieder herauszukommen. Sitzen sie dann auf dem Rande der Blume, so erheben sie ihre kl-inen Bürsten. Es hat nämlich jede an dem zweiten und dritten Paar der Beine eine viereckige Haarbürste; damit fahrt sie über Kops und Rücken, und fegt den ganzen Blütenstaub zusammen, knetet ihn mit den Vorderfüßen zu einem Kügelchen von der Größe eine-