XV. Wallenstein; Gustav Adolph. (Friedrich Schiller). Auf einer Kurfürstenversammlung zu Regensburg, welcher Fer¬ dinand in Person beiwohnte (1630), sollte mit allem Ernste an der gänzlichen Beruhigung Deutschlands und an Hebung aller Be¬ schwerden gearbeitet werden. Diese waren von Seiten der Katholi¬ schen nicht viel geringer, als von Seiten der Evangelischen, so sehr auch Ferdinand sich überredete, alle Mitglieder der Ligue durch das Restitutionsediet, und den Anführer derselben durch Ertheilung der Kurwürde und durch Einräumung des größten Theils der pfälzi¬ schen Lande sich verpflichtet zu haben. Das gute Verständniß zwischen dem Kaiser und den Fürsten der Ligue hatte seit Wallen st ei ns Erscheinung unendlich gelitten. Gewohnt, den Gesetzgeber in Deutsch¬ land zu spielen, und selbst über das Schicksal des Kaisers zu gebie¬ ten, sah sich der stolze Kurfürst von Baiern durch den kaiserlichen Feldherrn auf einmal entbehrlich gemacht, und seine ganze bisherige Wichtigkeit zugleich mit dem Ansehn der Ligue verschwunden. Der übermüthige Charakter des Herzogs von Friedland, dessen süßester Triumph war, dem Ansehn der Fürsten Hohn zu sprechen und der Autorität seines Herrn eine verhaßte Ausdehnung zu geben, trug nicht wenig dazu bei, die Empfindlichkeit des Kurfürsten zu vermehren. Voll Unzufriedenheit mit dem Kaiser und voll Mißtrauen gegen seine Ge¬ sinnungen, hatte er sich in ein Bündniß mit Frankreich eingelassen, dessen sich auch die übrigen Fürsten der Ligue verdächtig machten. Die Furcht vor den Vergrößerungsplanen des Kaisers, der Unwille über die gegenwärtigen schreienden Uebel, hatte bei diesen jedes Ge¬ fühl der Dankbarkeit erstickt. Wallensteinö Erpressungen waren