Sokrates. «0 die er dort batte schlagen lassen, abzuwerfen und ihm den Rück¬ zug nach Asien abzuschneiden. Er rathe ihm also aus Sorge für sein Wohl, eiligst nach Asien überzusetzen; er wolle indessen die Verbündeten von der Verfolgung abzuhalten suchen. Xerres, über diese Nachricht bestürzt, floh, so schnell er konnte, und ließ ein Landheer unter Mardonius zurück, welches aber, nachdem es Athen zum zweiten Male verheert hatte, im folgenden Jahre von Pausanias und Aristides bei der böotifchen Stadt Pla¬ ta a besiegt unb fast gänzlich aufgerieben wurde. Mardonius selbst fand hier den Tod. So ward Griechenland durch des Themistokles Klugheit und Tapferkeit gerettet. Dankbar erkannten seine Landsleute, was sie ihm schuldig waren. Die Lacedamonier führten ihn nach Sparta und ertheilten dem Eurybiades den Preis der Tapferkeit, ihm aber den der Klugkeit, einen Olivenkranz. Der schönste Wa¬ gen der Stadt ward ihm als Ehrengeschenk gegeben, und 300 auserlesene Spartaner, die Ritter genannt, welche die königliche Leibwache bildeten, begleiteten ihn bis an die Grenzen zurück. Als er hierauf das nächste Mal bei den olympischen Spielen auf der Rennbahn erschien, zog er die Aufmerksamkeit des ganzen versammelten Volkes dergestalt auf sich, daß die Zuschauer, un¬ bekümmert um die Kämpfer, den ganzen Tag nur nach ihm blick¬ ten, einzig von ihm sprachen, ihn mit Jauchzen und Hände¬ klatschen den Fremden zeigten. Es war, wie der tiefgerührte Themistokles selbst gestand, der schönste Tag seines Lebens. Sokrates. (470—399 v. Chr.) Zu einer Zeit, wo in Athen das größte Sittenverderbniß herrschte, trat daselbst ein Mann auf, welcher durcb einen tugend¬ haften Lebenswandel und durch Weisheit über alle Griechen jedes Zeitalters hervorstrahlt. Selbst das delphische Orakel nannte ibn den weisesten der Griechen. Dieser Mann war Sokrates,