Phönizier. 5 Körper in den ersten wieder zurück. Solche einbalsamirten Leichen heißen Mumien, und noch jetzt zeigt man viele derselben auch bei uns. Die wichtigsten Städte Aegyptens waren: 1) Theben oder No in Oberägypten (Jer. 46, 25), woselbst vor einem Tempel die 60 Fuß hohen Memnonssäulen standen, welche an jedem Mor¬ gen bei Sonnenaufgang einen wundersamen Klang hören ließen; 2) Memphis oder Noph in Mittelägypten (Jes. 19, 13), worin längere Zeit die ägyptischen Könige residirten; 3) Helio- polis oder O n in Unterägypten, woselbst Josephs Schwieger¬ vater Oberpriester war (1 Mos. 41, 45) und 4) Pithon und Raemsis, an denen die Israeliten bauen helfen mußten (2 Mos. 1, 11). — Alle ägyptischen Könige führten den Namen „Pharao". Einige ihrer berühmtesten waren: Necho, Sesostris und Psammetich. 2. Die Phönizier. Zur Zeit als Josua die Israeliten nach Kanaan führte (1450 v. Chr.), nannten sich die Phönizier „Kananiter" und bewohnten den ganzen Küstenstrich am mittelländischen Meere vom Libanon bis Aegypten. Später wurden sie mehr nach Norden hingedrängt und das von ihnen zuletzt behauptete Gebiet dem Stamme Ässer zugewiesen, welcher es jedoch nie eroberte. Salomo schloß mit dem Könige Hiram von Tyrus in Phönizien einen Bund, daß er ihm geschickte Bauleute zum Bau seines Tempels auf dem Berge Morija gäbe (1 Kön. 5), und so kamen die Phönizier zum öftern in Berührung mit den Israeliten. — Der Küsten¬ strich, den die Phönizier zuletzt inne hatten, war meist von den hohen Gebirgen des Libanon durchzogen, weshalb Ackerbau und Viehzucht hier nur wenig betrieben werden konnte. Das veran¬ laßte dies Volk, seinen Unterhalt mehr dem Meere abzugewinnen, und so legte es sich schon früh auf die Schifffahrt und den Handel. Es fuhr hinüber nach den Inseln Cypern und Kreta, auch an der Küste Griechenlands entlang und legte überall Kolonien oder Handelsplätze an. Das verdroß zuletzt die Griechen und so vertrieben sie die Ankömmlinge. Diesen blieb nichts übrig, als sich andere Handelswege aufzusuchen. Sie schifften an der Küste Afrika's entlang, legten dort unter andern besonders die Kolonie Karthago an und kamen auch nach dem südlichen Spanien. Dies nannten sie Tartessus und hiervon erhielt zu Salomo's Zeiten ein jedes größere Schiff den Namen „Tarsisschifs". Aus