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Erstes Auftreten deutscher Völker. 
Auf der Insel Rügen wurde das Bild der Erdmutter Hertha 
alljährlich auf einem mit Kühen bespannten Wagen in einen See 
gefahren und von Sklaven gewaschen, die man nachher in den 
See warf. Ueber die in Krüge gethanene Asche der Verstorbenen 
wurden große Hügel aufgeworfen (Hünengräber). Die Waffen 
wurden ihnen beigegeben, damit sie in Walhalla, dem Ort 
der Seligen, sortkämpfen könnten. Die Feigen und Ehrlosen 
kamen nach dem Tode in's Reich der grimmen Hela. 
2. Erstes Auftreten deutscher Völker. 
Etwa im Jahre 100 v. Chr. machten sich große Schaaren 
deutscher Völker, Cimbern und Teutonen genannt, auf, um 
nach Italien zu dringen. Ihre Größe, ihre Thiergebilde auf 
dem Kopfe, ihre Kleidung von Wildfellen, ihr trotziger Blick gab 
ihnen ein erschreckendes Aussehen, und die Römer wichen ängst¬ 
lich vor ihnen zurück. Endlich gelang es dem römischen Feld¬ 
herrn Marius sie zu überwinden und zurück zu treiben. Fünf¬ 
zig Jahre später drang Cäsar nach dem Rheine vor und be¬ 
kriegte einen Theil anderer deutscher Völker unter ihrem Anführer 
Ariovist. Von da ab erscheint das ganze linke Rheinufer 
römisch. Etwa im Jahre 15 v. Ehr. wurde auch das rechte 
Tonauufer römisch, und nun drangen die Römer immer tiefer in 
Deutschland ein. Drusus unternahm vier Feldzüge in's deutsche 
Gebiet und kam bis zur Elbe. Da erschien ihm ein riesenhaftes 
germanisches Zauberweib und sprach zu ihm: „Unglücklicher, was 
wagst du? Weiche zurück, denn die Hand der Götter ist gegen dick!" 
— Erschrocken kehrte Drusus um, stürzte mit seinem Pferde und 
starb bald darauf. — Diese Züge in's deutsche Gebiet setzte 
Tiberius fort. Er eroberte Norddeutschland und bildete hieraus 
eine förmliche römische Provinz. Von jetzt ab traten die Römer 
immer kecker in Deutschland auf, forderten schwere Abgaben, 
führten römisches Recht und römische Sitte ein und verhängten 
über die freien deutschen Männer die Strafe der Ruthen und des 
Beils. Besonders that dies der Statthalter Varus. Das ver¬ 
droß die Deutschen, namentlich Armin oder Hermann, einen 
Fürsten der Herusker, welcher früher im römischen Heere die Ritter¬ 
würde erworben hatte. Er schloß daher einen Bund mit mehreren 
andern deutschen Fürsten, lockte den Varus mit seinen Legionen 
nach der Weser hin, woselbst zum Schein ein Aufstand ausge¬ 
brochen war, überfiel ihn in den Wäldern, Schluchten und Sümpfen