3 Zorndorf — sie haben nie Tage gehabt wie die von Groß-Gör- schen und von der Katzback — von Dennewitz und von Leipzig; denn sie haben nie vorher, weder mit einem so großen Geiste, nock für eine so große Sacke, das Schwert gezogen. Daß wir jetzt frei athmen, daß wir fröhlich zu den Sternen blicken und Gott anbeten, daß wir unsere Kinder wieder mit Freudm ansihen können, als die da künftig freie Männer fein werden — das dan¬ ken wir näckst Gott diesen Beginnen» der deutschen Herrlichkeit; sie sind uns übrigen Deutschen, »vie verschiedene Namen wir auch führen mögen, die glorreichen Vortrete»' und daö erste Beispiel der Freiheit und Ehre geworden. (Ernst Moritz Arndt.) H. Tobias Witt. ^err Tobias Witt war aus einer nur rnäßigen Stadt gebürtig, und nie weit über die nächfim Dörfer gekonnnen. Dennoch hatte er mehr von der Welt gesehen, als mancher, der fein Erbtheil in Paris oder Neapel verzehrt hat. Er erzählte gern allerhand kleine Gefchichtchen, die er sich hier und da aus eigener Erfahrung gesammelt hatte. Poetifckes Verdienst hatten sie wenig, aber desto mehr praktisches; und daö Besonderste an ihnen »var, daß ihrer je zwei und zwei zusammen gehörten. Einmal lobte ihn ein junger Bekannter, Herie Till, seiner Klugheit »vegen. — »Ci! -- fing der alte Witt an und schmun¬ zelte, »wäre ich denn wirklich so klug?« Till. Die ganze Welt sagt's, Herr Witt. Nnd weil ich es auch gern würde — — Witt. Je nun, wenn er das werden will, das ist leicht. — Er »uuß nur steißig Acht geben, Herr Till, wie es die Narren machen. Till. Was? wie es die Narren machen? Witt. Ja, Herr Till, und muß es dann anders machen, als die. Till. Als zum Exempel? Witt. Als zum Exempel, Herr Till, so lebte da hier in meiner Jugend ein alter Arithmetikus, ein dürres, grämliches I * i