Haben gern einander dort erwiedert, Was die Liebe giebt und Lieb' erhalt. Nur der Sinn der Menschen, noch entbrüdert, Weist den Himmel weg aus dieser Welt. Hin eilt dieses Leben, hin zum Ende, Wo herüber die Zypresse hängt; Darum reicht einander doch die Hände, Eh' die Gruft euch aneinander drängt! Aber hier, um diese Menschentrümmer, Hier, auf öder Wildniß, ruht ein Fluch; Durch das Feld hin streckt sich Mondenschimmer, Wie ein weites, weißes Leichentuch. Dort das Dörfchen unter Weidenbäumen; Seine Väter sahn die grause Schlacht; O sie schlafen ruhig, und verträumen In den Gräbern jene Flammennacht. Vor den Hütten, die der Asch' entstiegen, Ragt der alte Kirchenthurm empor, Hält in seinen narbenvollen Zügen Seine Welt noch unsern Tagen vor. Lodernd fiel um ihn das Dorf zusammen; Aber ruhig, wie der große Sinn Seiner Stiftung, sah er auf die Flammen Der umringenden Verwüstung hin. Finster blickt er, von der Nacht umgrauet, Und vom Mondesanblick halb erhellt, Über diesen Hügel, und beschauet, Wie ein dunkler Geist, das Leichenfeld. Mag, o Lenz, dein Angesicht hier lächeln? Jeder Windstoß, der den Wald bewegt, Ist ein großer Seufzer, der das Röcheln Der Gefallnen durch die Wildniß trägt. Diese Greisinn, diese düstre Fichte Zeigt die Narben, die auch sie empfing, Weist dahin, wo blutig die Geschichte Böser Zeiten ihr vorüber ging. Als hier wild die Waffendonner stürmten, N War sie noch mit Iugendkraft umlaubt, Und, wie Hände der Natur, beschirmten Ihre Schatten ein geweihtes Haupt.