2 Der kleine Fisch beginnet Zn spielen in der Fluth. Und Blumen kehren wieder Voll Leben und voll Duft, Und froher Vögel Lieder Ertönen durch die Luft. 4. Das aufrichtige Kind. Sophie war aufrichtig und offenherzig gesinnt. Wenn sie etwas nicht wußte, weil sie nicht recht Acht gegeben hatte, so gestand sie es dem Lehrer gleich und sprach: „Ich habe nicht recht Acht gegeben, aber ich will mich „bessern. Ich bitte, sagen Sic mir es noch einmal." Wenn sie sonst worin gefehlt hatte, und es ihr von ih» ren Aeltern verwiesen wurde, so begehrte sie nicht, sich zu entschuldigen, oder ihren Fehler zu verkleinern; son¬ dern sie sprach: „Ich habe Unrecht, und verdiene „Strafe, will sie auch leiden, aber werdet mir nur „nachher wieder gut, liebe Aeltern, denn das betrübt „mich am meisten, daß ich eurer Liebe entbehren soll." Mit solchen Gesinnungen gefällt man Gott und Menschen wohl, i Chron. 30,17. Spr. Sal. 2,7. 5. Das arme Kindermädchen. Ein armes Mädchen, das bei fremden Leuten die Kin¬ der warten mußte, saß und weinte. Da fragte die Frau im Hause: „Wa^um weinest du? Fehlt dir et- „was?" „Ach," sagte'das Mädchen, „wenn ich daran „gedenke, was aus mir werden wird, dann muß ich „wohl weinen! Die andern Kinder gehen in die Schu. „le, und lernen viel Gutes, Md ich wachse auf wie „Unkraut. Ich selbst habe nichts, ' tim das Schulgeld „zu bezahlen; denn ich muß um das Brod dienen, und „bleibe also ungeschickt. Wer wird mich in Dienst neh- „men wollen, wenn er geschicktere Leute bekommen „kann! Ich wollte gern des Nachts arbeiten, wenn ich „nur in die Schule gehen und etwas lernen dürfte!" Da ward die Frau gerührt und dachte: „Ich will mich „dieses armen Mädchens erbarmen. Gott will, daß „wir Mitleiden mit den Armen Halen sollen; und jemand