38 Wilhelm ward bald Unteroffizier und endlich Feld¬ webel; da er denn von allen, die ihn kannten, Ach¬ tung und Liebe genoß, auch sein gutes Auskommen hatte. Wer in der Jugend gelernt hat, seine Pflicht zu thun, und in erwachsenen Jahren sie wirklich thut, der kann bei Gefahren und Beschwerlichkeiten sich vorzüglich auf Gott verlassen, und deswegen getrosten Muths seyn. Spr. Sal. 2, 7. 6. 66. Die rechtschaffene Frau. ?^arie hatte einen Mann, der sehr zum Zorn geneigt war, und bei allen Gelegenheiten in Heftigkeit und Zorn gerieth. Als Marie daS merkte, vermied sie desto sorg¬ fältiger alle Gelegenheiten zum Verdruß, und war so fleißig und ordentlich, daß ihr Mann fast keine Gele¬ genheit finden konnte. Wann sie denn sah, daß er doch verdrießlich wurde, so war sie desto freundlicher gegen ihn, und widersprach ihm nicht. Oft bat sie Gott in ihrer Einsamkeit um die Besserung ihres Mannes und um Geduld. Endlich ward sein Herz erweicht; und als sie einstmals zum Abendmahl gehen wollten, bat er seine Frau, ihm all sein Unrecht zu vergeben, und ver¬ sprach aufrichtig, sich zu bessern. Da betete Marie mit ihm zu Gott um Beistand zu diesem Vorsätze. Und sie führten nachher eine glückliche und zufriedene Ehe. Eine rechtschaffene Frau kann viel zur Besserung ihreS Mannes beitragen. Sir. 26, 1. Jac. 6, 19. Wer einem Menschen zur Tugend be- hülflich ist, hat großen Lohn von Gott zu erwarten. 67. Ein Lied. ^)ott! deine Güte reicht so weit, Go weit die Wolken gehen. Du liebst uns aus Barmherzigkeit, Und eilst, uns beizustehen. Durch dich wahrt unser Leben fort. Vernimm auch jetzt mein kindlich Wort,, Denn ich will vor dir beten: