i?7 i9o. Zufriedenheit. 26aS frag' ich viel nach Geld und Gut, Wenn ich zufrieden bin? Giebt Gott mir nur gesundes Blut, So hab' ich frohen Sinn. Und sing' aus dankbarem Gemüth Mein Ätorgen« und mein Abendlied. So mancher schwimmt im Ueberfluß, Hat Haus und Hof und Geld, Und ist doch immer voll Verdruß, Und freut sich nicht der Welt. Je mehr er hat, je mehr er will; Nie schweigen seine Klagen still. Er schilt die Welt ein Jammerthal, Und doch ist sie so schön, Hat Freuden ohne Maaß und Zahl, Laßt keinen leer ausgehn; Der Kaser und das Vögelein Soll sich ja auch de« Lebens freu'n. Und uns zur Freude schmücken ja Sich Wiese, Berg' und Wald, Und Vögel singen fern und nah, Das Alles wiederhallt, Bei Arbeit singt die Lerch' uns zu, Die Nachtigall bei süßer Ruh. Und wann die goldne Sonn' aufgeht, Und golden wird die Welt; Wann alles in der Blüte steht, Und Aehren tragt das Feld, Dann denk' ich: alle diese Pracht Hat Gott zu meiner Lust gemacht. Dann preis' ich freudig meinen Gott, Und habe guten Muth, Und denk' er ist ein lieber Gott, Er meint es mit uns gut. Drum will ich ewig dankbar seyn, ✓ Und mich der Liebe Gottes freu'n. 191. Ermunterung zur Redlichkeit. ^eb' immer Treu’ und Redlichkeit Bis an dein stilles Grab, Und weiche keinen Finger breit Von Gottes Wegen ab. M