146 20. April abreiste. Den 17. April zogen die letzten feind¬ lichen Truppen aus Glogau, und Preußen ünd Russen zogen ein. Sieben Jahre, sechs Monate und zehn Tage war Glogau in fremden Handen gewesen, und hatte wohl unter den Schlesischen Städten das Meiste gelitten. Den 30. Mai schloß Europa mit Frankreich Friede, und ein den 3. November zu Wien zu eröffnender Kongreß sollte Alles ins Reine bringen. Viele geraubten Schätze kehrten indeß nach dem Beschluß der Verbündeten in ihre Heimath zurück. Den 3. Juni erließ der König von Preußen einen dankenden Zuruf: An mein Volk, und einen andern: An mein Heer; erhob den Feldmarschall Blücher zum Fürsten, mit dem Beinamen von Wahlstatt, und seine Nach¬ kommen zu Grafen; denGeneralHorkmit demBeknamen von Wartenburg, den General Kleist mit dem Bei¬ namen von Nollendorf, den General Bülow mit dem Beinamen von Dennewitz, und den General Gnei- senau zu Grafen, und der General Graf von Tauenzien erhielt den Beinamen von Wittenberg. Ein König¬ liches Edikt versprach alle Kriegskosten von 1806 zu bezah¬ len ; alle Regimenter, auch die Landwehr, so vor dem Feinde gewesen waren, erhielten Fahnen, und die älteren Fahnen das eiserne Kreuz und alle Fahnen ein Fahnenhand mit der Denkmünze dieses Krieges. Den 13. August wurde der Louisenorden gestiftet. Den 3. September kam Fürst Blücher nach Breslau und ward aufs herrlichste empfangen. An demselben Tage ward zu Militsch das vom Grafen Mal¬ zahn für die wichtigen Begebenheiten der Jahre 1813 und 1814 gestiftete Denkmahl, der Zeit nach das erste in Eu¬ ropa, eingeweiht. . Im Februar 1816 hatte man indeß ermittelt, was Jeder erhalten oder behalten sollte, und Alles deutete auf Ruhe. Preußen erhielt, außer dem schon besessenen Danzig, Thorn und Westpreußen, noch das Herzogthum Posen, und