836 Europa. Die Großherzogthümer Mekienburg. Nähe die merkwürdige Felscnmühle, bei welcher daö Wasser vom Mühlenrade unmittelbar in eme finstere Felsenticfe sich stürzt. Travers mit Schloß, großer Quellenreichihum, Asphalt- gnibcii. St. Sulp ice und Buitre im Oberthale. — Im Ru zth ale, Dal deRuz, zumeist lohnende Landwirthschaft in den 22 Ortschaften, vom Seyon durchflossen, Vi lliers, Gene- veytz, Valangin oder Valendis, Schloß, Fontaine. — La Chaux de Fonds, im gleichnamigen Thale, in dem kein Obst mehr wegen seiner hohen Lage gedeiht, 3075' über dem Meere, stadlisch gebauter Marktflecken mit vielen stattlichen Gebäuden, Hauptsttz der Neuenburger Uhrmacherei und des Uhrenhandelö, 400 Uhrmacher viele Gold- und Silberarbeiter, geschickte Künstler, mehrere Automaten find hier gefertigt, z. B. durch Droz Vater und Sohn, Gebr. Geyser; gute Schulen, wohlthätige Anstalten; Spitzcnklöppelei, große Bierbrauereien, Badehauö; ange¬ nehme Lage; nahebei die Quelle Ronde noir, die sich wasserreich bald in eine Hohle stürzt, dort 00' unter der Erde ein Mühlrad treibt. — Locle im gleichnamigen Thale, wie Chaux de Fonds Hanptsitz der Uhrmacherei, hübscher, städtisch gebauter Marktflecken, 7000 E., diele Uhr¬ macher, Anseitigung von Uhrmacherwerkzeugen, Gold- und Silberarbeiter, Spitzen, Handschuhe; wohlthätige Anstalten; Armcnerzichungsanstalt für 200 Kinder, durch Fräulein Louise Caíame mit christlicher Glaubenbtreue gestiftet; viele berühmte Künstler lebten hier, Louis der Maler, Louis Gros-Claude, Graveur Förster u. m. a. Combe, Girard, vielbesuchte Bäder. Daö Biedflüßchen fließt durch einen 130' t. Fclsenspalt ab, in dem 3 Mühlcnwerke übereinander, das unterste 100' unter der Erde. La B revi ne im gleichnamigen Thale, das wegen seiner kalten Lage und Unfruchtbarkeit das Sibirien des Landes genannt wird; ländliches Bad Leö Bayardö, Aunenanstalt, Tropfsteinhöhle le Brand, 3100' über dem Meere. 2. 3. Die Großherzogthümer Meklenburg. ^Schwerin, Strelitz.) §. 1. Lage. Sie sind die östlichsten Kleinstaaten von Norddeutschland, zwischen 53 und 540 20' N35i\, zwischen 28° 20' und 31 0 30' 02. gelegen, im N von der Ostsee bespült, im 0 von den preußischen Provinzen Pommern und Brandenburg, im 8 von Brandenburg und dem hannoverschen Fürstenthum Lüneburg, im W von Lauen¬ burg und dem Stadtgebiet Lübeck begrenzt; im N bildet die Ostsee die natürliche Grenze, nach den andern Seiten hin wird sie zumeist von Seen, Flüssen und Bächen gebildet, nur geringe Strecken sind ohne natürliche Begrenzung. Das Staatsgebiet bildet eine große zusammenhängende Masse; nur 2 kleine Einschlüsse liegen in der preußischen Priegnitz, 3 im Herzogthum Lauenburg, 2 preußische Einschlüsse werden vom Meklen- burger Staatsgebiet, das größere an der 0-, das kleinere an der 8Grenze, umschlossen. §. 2. Größe. 264 — 280 UM., wovon auf Meklenburg-Schwerin 228, auf Meklenburg-Strelitz 36 — 47 — 52 UM. kommen; die Angaben über die Größe des Letzteren weichen von einander ab, die mittlere scheint die richtige zu sein; die größte Längenausdehnung von 0 nach W 273/4 , von ]N nach S 20'/2 M. Meklenburg- Schwerin ist seiner Größe nach der 8te, M.-Strelitz der 1 Tte unter den deutschen Bun¬ desstaaten, seine Größe zu 52 CM. angenommen. §. 3. Seinen Oberflächenverhältnissen nach gehört das Land ganz dem norddeutschen Tieflande an; vorherrschend ist der Charakter des Flachlandes, der jedoch in vielen Gegenden durch Anhöhen und Hügelreihen unterbrochen wird und nicht selten in ein WeUenland übergeht, auf welchem ein reicher Wechsel von Getreidefeldern, Wiesengründen und Wäldern, von Sandhaidcn, Brüchen und Mooren, von Seen, Teichen, Flüssen und Bächen vorhanden ist. Ein breiter Plateauzug, der nirgends Gebirgscharakter annimmt, als^VEnde des uralisch-baltischen Höhenzuges zu betrachten ist, und vom linken Oderufer durch die Uckermark sich verbreitet, das märkisch- meklenburgische Plateau, durchzieht den südlichen Theil Meklenburgs, bildet zum Theil die Grenze gegen die Mark und auf weite Strecken die Wasserscheide zwischen dm