111 Darum stehet in unsern christlichen Gesangbüchern mit Recht: Bci Dir hilft nichts, denn Gnad' und Gunst, Die Lunde zu verqcbe»; Cs dech unser Thun umsonst, Auch in dom besten pobon; Der Dir Niemand sich rühme» kann, Cs muß sich schämen Jedermann Und Deiner Gnade leben. 61. Das Gewissen, ein warnender Freund. Friedrich N., ein kleiner Knabe, der noch die Schule besuchte, hakte einen frommen, weisen Vater. Der Vater warnte ihn oft, er solle sich ja vor allen Glücksspielen und überhaupt vor allem Spiel um Ge¬ winn hüten, weil man dadurch gewinnsüchtig oder ver¬ schwenderisch werde und die Zeit verderbe. Er folgte auch dem Vater lange und blieb weg, wenn Knaben beisammen saßen, um Spiele mit Würfeln und andere Glücksspiele zu treiben; und wenn sie ihn riefen, so dachte er: Der Vater hat's verboten! und rief ihnen kurz und gut zu: Ich mag nicht! Da war einmal Jahrmarkt im Dorfe. Ks kamen Leute, die allerlei schöne Sachen, Uhren, silberne Löffel, Federmesser und dergleichen auf einem Tische aufstell¬ ten und Kinder wie alte Leute dazu herbeiriefen, daß sie einige Batzen geben sollten, so dürften sie würfeln, um etwas von den schönen Sachen zu gewinnen. 9hit Wenige gewannen etwas. Das lockte aber Viele herbei, die dann meistens ihr Geld umsonst verspielten. Fritz kam auch aus den Markt. Er sah die schönen Sachen auf dem Spieltische stehen, und sie gefielen ihm. Er blieb eine Weile stehen. Da rief das Weib, das dabei saß: „Komm er auch her, junger Herr! ich will ihm etwas Schönes zu gewinnen geben. Er darf nur einen Dreibätzncr bezahlen." Fritz hatte von seinem Vater und einigen seiner Pathiunen Marktgeld bekommen, um sich etwas ui kaufen, was er wollte. — Da kann ich etwas Schon.es gewinnen, dachte er, und es kostet nicht