i 12 tuet. Es war ihm nicht recht wohl bei der Sache, aber er ließ sich reizen, gab einen Dreibatzner, nahm die Würfel linD warf so viel, daß er einen silbernen Löffel gewann. — Das Weib erschrak und — gab ihm den Löffel. — Auf einmal ward's ihm ganz angst und bang um'S Herz. Du hast das Gebot keines Vaters übertreten! — so rief's auö seinem Gewissen. — Da warf er den silbernen Löffel auf den Tisch, ließ seinen Dreibatzner liegen, und ging beschämt nach Hause. —- Das hat dem kleinen Fritz einen liefen Eindruck für sein ganzes Leben gegeben. Was hatte er auch au dem sil¬ bernen Löffel gehabt? Er hatte seinem Vater nicht ins Gesicht sehen dürfen vor Gewissens-Angst, wenn er ihn behalten hätte. So aber war's ihm wohl, denn er hatte sich selbst überwunden. (L. Zoh. 3, 21. 22.) Merk' auf die Stimme, tief in dir; Sie ist des Menschen Kleinod hier! 62. Werth der Bibel. Zwei Knaben, welche im Monat Januar 1820 das Unglück hatten, an einem Tage Vater und Mutter zu verlieren, und nun in London sich ohne Verwandte und Freunde befanden, entschlossen sich, nach Liverpool zu gehen, um einen daselbst wohnenden Oheim um Unter¬ stützung zu bitten. Unterwegs kehrten sie in das Va- gabundenhauS zu Warrington ein, begehrten daselbst zu übernachten und wurden liebreich aufgenommen. Der Aufseher deS Hauses bemerkte in dem Neisebüudel deS jüngsten der beiden Wanderer eine sauber gebundene Bibel und sprach zu ihm: „Du haft, mein Freund, weder Geld noch Lebensmittel, verkaufe mir deine Bi¬ bel, ich gebe dir fünf Schillinge (3 Gulden) dafür." — „Lieber würde ich," antwortete der Knabe mir Thränen, „Hungers sterben, als sie verkaufen." — „Woher kömmt es denn," erwiederte der Aufseher, „daß du dieses Buch so sehr liebst?" — „O, mein Reisege¬ fährte hat demselben mehr zu verdanken, als allen an¬ dern Schriften." — „Und dir selbst, mein Sohn, wozu