396 nasigen, gross- und kiemärigsgon Menschen, gehören, doch nur zu einer Gattung,, sind aus einem gemeinschaftli¬ chen Stamme entsprungen, dessen Zweige sich nach und nach über die ganze Erde ausgebreitet haben; denn die¬ ses geht aus allen den Gründen hervor, weiche die Ge¬ lehrten sonst in der Natur für ein sicheres Zeichen hal¬ ten, dass verschieden aussehende Thiere und Pflanzen von einerlei Stammart wären, so wie aus den gemeinschaftli¬ chen Sagen, Religionsbegriffen und Ärmlichkeiten der Sprachen, bei vielen, auch noch so weit von einander entfernten Völkern. Ohne die Sprache und das verstän¬ dige Wort, das er durch die Sprache vernimmt, wäre der Mensch doch nur ein armes, rohes Thier, denn seine Na¬ tur neigt sich, wenn sie nicht einen geistigen Antrieb von innen bekommt, mehr zur thierischen Sinnlichkeit hin, als zu einem hohem, geistigen Leben. Der Mensch muss auch nicht anfangs gleich wie ein rohes Thier gewesen sein, wie das Manche gesagt haben, denn das, was wir noch von Sprachen und Sagen und Kunstwerken aus den allerältesten Zeiten übrig haben, übertrifft an Geist und an Vortrefflichkeit oft alles, was wir jetzt in der Art fer¬ tigen, und die jetzigen Leute würden keine Aegyptischen Pyramiden, keine solche Bildsäulen mehr machen können, wie die alten Griechen gemacht haben, nicht einmal mehr einen Strassburger Münster bauen. Man sieht es auch allen solchen alten Denkmälern an, dass damals, wo sie gemacht wurden, dem Menschen die Religion das Beste, Höchste, Nächste gewesen, die jetzt leider so vielen Men¬ schen das Letzte, Fernste geworden ist. Und darum ha¬ ben die ältern Zeiten so viel Vortreffliches geleistet, was wir jetzt nicht mehr leisten können. Denn der Mensch kann alles Gute, das er thut, nur «laich Kraft der Reli¬ gion thun und ohne die ist nirgends ein Segen und Ge¬ deihen bei Etwas. Der Mensch kann auch nur gut sein und gut werden, wenn er Gottesfurcht hat, denn die