232 wirkt. Dieses Ätznatron wird in kochendem Wasser aufgelöst.und so eine Natronlauge bereitet. Darin löst man Tierfette oder auch Ölarten auf. Dann entsteht eine zähflüssige Masse, der man Farben und Wohlcferüche beimischt, um bestimmte Seifenarien zu erhalten. In der fertigen Mischung wird Kochsalz aufgelöst, woraus man die Masse sich abkühlen läßt. Durch den Zusatz von Salz scheidet die Seife sich aus dem Wasser ab und schwimmt als ein fester Kuchen an der Oberfläche. Man teilt diesen in kleinere Stücke, die manchmal in Formen gepreßt werden, um ihnen ein gefälliges Aussehen zu geben. 11. Die Pottasche. Die Pottasche wird aus Holzasche gewonnen, indem man sie mit Wasser übergießt. Die Pottasche löst sich darin auf und bildet mit dem¬ selben eine Lauge. Wird das Wasser verdampft, so bleibt die Pottasche als ein grauweißes Salz zurück. Sie wird in Töpfen, oder wie es im Plattdeutschen heißt, in Pötten geglüht und hat darum den Namen Pottasche erhalten. Ein Grundstoff der Asche ist ein silberweißes Metall wie bei der Soda und heißt Kalium. Es verbindet sich an der Luft so¬ fort mit Sauerstoff zu einer grauweißen, erdigen Masse, die man Pott¬ asche oder Kali nennt. Wird., das Kali mit etwas Wasser vermischt, so wirkt es ätzend und heißt Ätzkali. Man benutzt es bei der Seifen¬ fabrikation zu weichen oder Schmierseifen. Doch wenn die Abscheidung mit Salz bewirkt wird, so erhält man ebenfalls eine feste Seife. Seift man die Hände ein und reibt sie mit Wasser ab, so ver¬ bindet sich Ätzkali oder Ätznatron mit dem an der Haut haftenden Fett. Die menschliche..Haut sondert Fett ab, das sie geschmeidig erhält. Aber an dem fettigen Überzug bleibt Staub und Schmutz kleben. Durch die Ab¬ lösung des Fettes läßt sich der Schmutz mit Wasser entfernen. In gleicher Weise wird auch die Wäsche gereinigt. 12. Der Salpeter. Ammoniak verbindet sich mit Sailerstoff und bildet die Salpeter¬ säure. Den Namen führt sie, weil sie aus dem Salpeter gewonnen wird. Das ist ein Salz, welches aus einer Verbindung von Salpetersäure mit Kali oder Natron entsteht. Salpeter wird zur Herstellung des gewöhn¬ lichen Pulvers gebraucht. Salpeter, Schwefel und Holzkohle werden mit Wasser zu einem Brei angerührt, der durch Maschinen in Körnchen oder Kügelchen geformt wird. Die Salpetersäure löst fast alle Metalle auf, wie das Wasser das Salz, nur kein Gold und Platina. Bei Goldsachcu kann man deshalb leicht feststellen, ob sie echt sind, weil Salpetersäure jeden Zusatz davon abscheidet. Deshalb führt die Säure den Namen Scheidewasser. Auch Natron verbindet sich leicht mit Salpetersäure zu Natron¬ salpeter. Er findet sich in großer Menge in Chili und wird deshalb Chilisalpeter genannt. Des Stickstoffs halber werden die Natron- und Kalisalze als Düngersalze verwertet.