— °16 daher ist das Klima desselben gemäßigt. Die Wärme nimmt ab von Süden nach Norden und von Westen nach Osten. Das Klima wird beeinflußt im O. durch den Zusammenhang mit Asien, im W. durch das vielfach eindringende Meer, durch den Golfstrom bis in die Polargegend, im S. durch die Gebirge. West-Europa hat ein feuchtes. Ost-Europa ein trockenes Klima; W.- und S.-W.- Winde sind feucht und bringen Regen. N.-O.- und O.-Winde sind trocken und kalt. Im S. und W. sind Regen und Gewitter häufiger als im O. und N. — 2. Die Naturerzeugnisse des Erdteils sind sehr mannigfaltig und reichen im allgemeinen für den Bedarf aus. Pflanzenreich: im S. finden sich immergrüne Laubwälder. Palmen, Baumwolle, Südfrüchte (Apfelsinen, Zitronen. Mandeln. Feigen); in Mittel-Europa Wein. Obst, Getreide, viele Laubhölzer (Buchen, Eichen, Linden) und Wiesen; im N. Gerste und Hafer, Nadelhölzer. Moose und Flechten. Tierreich: Europa hat weniger wilde Tiere, als die übrigen Erdteile (Bär. Wolf, Luchs rc.). Dem N. sind Renntiere und Eisbären eigen¬ tümlich; im S. erinnern Schlangen und viele Insekten an die Nähe der Tropenwelt. Im wesentlichen finden sich überall die¬ selben Haustiere. Die kalten Gewässer des Nordens sind fischreicher als die südlichen. Mineralreich: edle und unedle Metalle. Kohlen. Salz rc. rc. — 3. In Europa wohnt fast */4 der ganzen Menschheit (364 Mill.). Die Volksdichtigkeit ist am ge¬ ringsten im höchsten N. und O., am größten in W. (Belgien. England) Die Bevölkerung zerfällt in drei Hauptstämme: a) Germanen, an 125 Mill., größtenteils protestantisch (Deutsche. Holländer. Engländer. Dänen, Skandinavier). — b) Romanen, etwa 110 Mill., meist römisch-katholisch (Franzosen. Spanier. Italiener, Rumänier). — c) Slaven, etwa 100 Mill., meist griechisch-katholisch (Russen. Polen (katholisch). Tschechen, Serben u. a.). — d) Nicht zu diesen Stämmen gehören: die Ungarn, Finnen, Türken. Griechen, Juden u. a.. etwa 32 Mill. — Fast die Hälfte der Bewohner Europas ist römisch-katholisch (im W. und S.). etwa */4 griechisch-katholisch (im O.) und etwa 1/4 protestantisch (in der Mitte und im N.); Juden sind vorhanden etwa 6 Mill., Mohammedaner an 6^ Mill. 1. Welchen Einfluß haben Klima und Produkte auf die Beschäftigung der Bewohner? — 2. Was erhalten wir aus dem S., was erhält der S. von uns? — 3. Woher beziehen wir: Feigen. Baumöl, Apfelsinen, Leinsamen. Talg, Wein? §19. Staaten Mitteleuropas. 1. Welche Staaten liegen in Mitteleuropa? Präge dir nach der Karte Namen und Lage derselben fest ein! Gieb (nach den §§ 24— 34) von jedem die Hauptstadt an! — 2. Nach welchen Himmelsgegenden liegen die einzelnen Staaten (die Provinzen Preußens) von deinem Wohnorte aus? Von Baden. Sachsen, Bremen aus? — 3. Versuche sie zu zeichnen! § 20. Die Alpen. 1. Die Alpen, in welchen sich die höchsten Berge Europas befinden, liegen in der Mitte zwischen Pol und Äquator. Sie beginnen am Mittelmeer, laufen etwa 250 km in nördlicher Richtung bis zum Montblanc; hier wenden sie sich nach Osten, bis sie jenseit des Brenner-Passes in einen