47 3. Die tzrdkuget. Gestalt der Erde. Die Erde hat die Gestalt einer Kugel, ist aber aus der Nord- und Südseite etwas abgeplattet. Beweise für ihre Kugelgestalt sind: 1. das allmähliche Sichtbarwerden entfernter Seeschiffe; 2. das Auf- und Unter¬ gehen der Gestirne für verschiedene Gegenden zu verschiedenen Zeiten. Der Aufgang der Sonne wird im Osten früher als im Westen gesehen, z. B. in Moskau 2V2 Stunden früher als in Paris. — 3. Der Horizont erscheint auf der Erde überall kreisrund, was nur bei einer Kugel möglich ist. 4. Der Schatten der Erde ist bei Mondfinsternissen stets rund; einen immer kreis¬ förmigen Schatten wirft aber nur eine Kugel. 5. Die Erde ist mehrfach nach verschiedenen Richtungen hin umsegelt worden. — Die großen Berge beeinträchtigen die Kugelgestalt der Erde nicht; sie stehen zu ihr nur in einem Verhältnis wie ein Sandkörnchen zur Kegelkugel. — Die Erde hat kein Oben und kein Unten, auch keine Unterlage. Gröste der Erde. Der Umfang der Erde beträgt 40000 à, der Durchmesser 12700 Km, die Oberfläche über 500 Mill. qkm. Erdachse. Pole. Kreise. Durch den Mittelpunkt der Erde denkt man sich von Norden nach Süden eine gerade Linie gezogen, welche Erdachse genannt wird und deren Endpunkte Nord- und Südpol heißen. Auf der Erd- oberfläche, denkt man sich verschiedene Kreise gezogen. Dieselben heißen: ») Der Äquator (Gleicher oder Linie). Er geht mitten um die Erde von Westen nach Osten und ist von den Polen überall gleich weit entfernt. Durch ihn wird die Erde in eine nördliche und südliche Halbkugel geschieden. Die Entfernung eines Ortes vom Äquator nach Norden oder Süden heißt geo- graphische Breite. Man unterscheidet nördliche und südliche Breite, b) Die Breitenkreise oder Parallelkreise sind gleichlaufend mit dem Äquator und je 111 km voneinander entfernt. Nördlich vom Äquator liegen 89 und südlick von demselben ebensoviel Parallelkreise. Letztere werden nach den Polen zu immer kleiner. 231/2° nördlich vom Äquator liegt der Wendekreis des Krebses, 2,31/2° südlich vom Äquator der Wendekreis des Steinbocks, 661/2° nördlich vom Äquator der nördliche Polarkreis, 661/2° südlich vom Äquator der südliche Polarkreis. Die Parallelkreise dienen zur genauen Bestimmung der geographi¬ schen Breite und sind auf den Landkarten von rechts nach links gezeichnet. Den Flächenvaum zwischen zwei Parallelkreisen nennt man Breitengrad. Es gibt (vom Äquator abgewählt) 90 nördliche und 90 südliche Breitengrade, e) Man teilt den Äquator in 360 gleiche Teile und zieht durch jeden dieser Teilpunkte nach beiden Polen Halbkreise, welche Läiigenlinicn, Meridiane