13 Ländern verwendet man ihn zum Reiten. Er geht aus gefährlichen Gebirgspfaden sicherer als das Pferd. — In Afrika lebt in Herden das gelbliche, rotbraun- oder- schwarzgestreifte Zebra. Es sieht sehr schön aus, läßt sich aber schwer zähmen. VIII. Ordnung: Zweihufer (Wiederkäuer). Säugetiere, welche mit 2 Hufen auftreten, neben denen oft noch 2 After¬ hufe stehen. Der Magen besteht aus 4 (selten 3) Abteilungen. 1. Familie: Schwiclcnsüfter. Das einhöckerige Kamel oder Dro¬ medar ist ein großes, unschönes Tier. Der Kopf trägt weder Hörner noch Geweihe. Das Gebiß besteht aus 34 Zähnen und weicht insofern vom Gebiß anderer Wieder¬ käuer ab, als es auch im Oberkiefer Schneidezähne hat. (fü jf). Die Oberlippe ist gespalten. Der Hals ist lang und gebogen, der Rumpf an den Weichen stark ein¬ gezogen. In der Mitte des Rückens sitzt ein großer Fetthöcker (das Trampeltier hat 2 Höcker). Die Beine sind hoch und haben an den Knieen Schwielen. (Auch an der Brust sind Schwielen.) Die Füße haben 2 Zehen mit kleinen Hufen. Der kurze Schwanz trägt eine Quaste. Der ganze Körper ist mit struppigen, rotbraunen Haaren bedeckt, welche an der Kehle und am Höcker sehr verlängert sind. — Das Kamel ist das wichtigste Haustier der Araber. Seine Kraft, Schnelligkeit, Aus¬ dauer und Genügsamkeit machen allein das Reisen m Wüsten möglich („Schiff der Wüste"). Das Kamel nimmt mit dem schlechtesten Futter (Disteln, scharfes Gras, halbtrockene Äste) vorlieb. Sein Magen besteht nur aus 3 Abteilungen (der Blätter¬ magen fehlt). Bei saftiger Pflanzennahrung kann das Kamel wochenlang das Wasser entbehren; zur Zeit der Dürre aber muß es fleißig getränkt werden. Daß man Kamele in der Not schlachtet, um das im Magen desselben befindliche Wasser zu trinken, ist Fabel. — Die Kamele sind dumm und in hohem Grade boshaft, werden jedoch gezähmt und gelten in ihrer Heimat als sehr nützliche Tiere. Das Fleisch des Kameles wird gegessen und die Milch getrunken. Aus den Haaren webt man Zeuge, und die Haut wird zu Leder verarbeitet. — Verwandt ist das Lama. Es hat die Größe eines Hirsches, ist langzottig behaart und braun ge¬ färbt. Es ist in den Gebirgen Südamerikas zu Hause und wird zum Tragen von Lasten benutzt. Das Fleisch wird gegessen, die Milch getrunken und die Haut zu Leder verarbeitet. Die Wolle wird zu groben Zeugen verwebt. 2. Familie: Abschüssige. Die Giraffe ist das höchste und im Verhältniß zur Höhe (5V2 m) das kürzeste Säugetier. Es ist gelblichweiß gefärbt und hat braunschwarze eckige Flecken. Auf dem Kopfe stehen 2 mit behaarter Haut überzogene Stirnzapfen. Der Hals und die Vorderbeine sind sehr lang und der Rücken ist abschüssig. Die Giraffe setzt beim Laufen die Beine der rechten oder linken Seite gleichzeitig vorwärts (,,Paßgang".) Sie frißt das Laub der Bäume und läßt sich leicht zähmen. Sie ist in Ost- und Südafrika anzutreffen. Ihr Fleisch und Fell sind geschätzt. 3. Familie: Hirschartige. Das Reh hat die Größe einer Ziege, ist aber sehr- zierlich gebaut. Es ist mit dichten, etwas spröden Haaren bedeckt, welche im Sommer dunkel¬ rostrot, im Winter braungrau, auf der Unterseite etwas heller gefärbt sind. Der Kopf ist beim Rehbock mit einem dreizackigen Geweih geziert. Das Gebiß besteht aus 32 Zähnen. Der Hals ist aufwärts gebogen, der Rumpf schlank, der Schwanz ganz kurz. Die Beine sind hoch, dünn und sehr zierlich. — Das Reh hält sich einzeln oder in „Rudeln" im Walde arif. Seine Nahrung ist Pflanzenkost; im Winter benagt es Bäume und richtet dadurch Schaden an. Das Fleisch vom Reh ist wohlschmeckend; das Fell wird zu Fußteppichen und Decken, die Haut zu Handschuhen benutzt. Aus dem Geweihe macht man Messergriffe, Cigarrenspitzen, Leuchter u. s. w. Verwandt: Der Edel- oder Rothirsch ist im Sommer- rotbraun („Rotwild"), im Winter mehr grau. Auf dem Kopfe trägt das Männchen ein rundes, rauhes Geweih mit runden Sprossen. Der Edelhirsch hält sich in großen Waldungen,