121 II c) Die Karolinen, Marianen und Palauinseln sind vulkanischen Ur¬ sprungs und weisen üppigen Pflanzenwuchs auf. Die Bewohner, zum großen Teil Christen, entnehmen ihre Nahrung den prächtigen Fruchtbäumen und tropischen Knollengewächsen. Ausgeführt wird auch hier zumeist Kopra. Hauptsitz der Re¬ gierung für die zerstreut liegenden Eilande ist die größte Insel Ponape. (3000 E.) Eine Insel der Marianen-Gruppe (Guam) ist im Besitz der Amerikaner. ä) Deutsch-Samoa. Von den drei Hauptinseln der Samoa-Gruppe ge¬ hört eine den Amerikanern; die beiden größten aber — Savaii und Upolu — nebst einigen kleinen Eilanden in ihrer nächsten Umgebung sind deutscher Besitz. Upolu ist fast so groß wie Rügen, Savaii noch einmal so groß. Beide sind von höchster Fruchtbarkeit; sie zählen zu den lieblichsten und anmutigsten Inseln der Südsee und haben ein auch für Europäer durchaus gesundes Klima. Man baut Kokos¬ palme, Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao. Die Samoaner, ein schöner, licht¬ brauner, geistig begabter Menschenschlag, sind Christen. Apia, die Landeshauptstadt und Sitz der Regierung, ist ein schmucker Ort mit schönen Häusern, hat christliche Kirchen und eine deutsche Schule. 6. Kiautschou skjaudschus in Ostasien, eine eisfreie Meeresbucht, ist mit einem kleinen Küstenstrich von Deutschland auf 99 Jahre gepachtet worden. Bucht und Land zusammen sind etwa so groß wie die Insel Rügen. Aus dem chinesischen Fischer¬ dorfe Tsingtau ist in wenigen Jahren eine deutsche Hafen- und Badestadt entstanden. Hier ist der Sitz der deutschen Verwaltung und der Standort für ein deutsches See¬ bataillon. Auch findet sich hier eine deutsche Schule. Auf der Halbinsel Schantung dürfen nur Deutsche die reichen Kohlenlager ausbeuten und Eisenbahnen anlegen. Lrivopn. <10 M. qkm — 440 M. E.> A. Mgememes. 1. Lage. Nächst Australien ist Europa der kleinste Erdteil, doch nimmt es hin¬ sichtlich der Bildung und Gesittung seiner Bewohner die erste Stelle ein. Folgende Ursachen sind es besonders, denen Europa diese seine hohe Weltstellung verdankt: Es ist von drei Erdteilen umlagert und an drei Seiten von Meeren umspült. Unter allen Erdteilen hat es die reichste Küsten ent Wickelung. Wo das Meer tiefe und viele Einschnitte in das Land macht, da können die Schiffe weit in das Land eindringen. Es entwickeln sich Handel und Verkehr, Erzeugnisse und Erfindungen werden von den Fremden überbracht. Dazu kommt noch, daß Europa keine Wüsten hat. Der Anbau von Getreide ist fast überall möglich. 2. Das Klima in Europa ist im allgemeinen ein gemäßigtes. Sowohl die Hitze des Südens als auch die Kälte des Nordens ist noch erträglich. Der Nordwesten hat besonders durch die Einwirkung des Golfstroms, des „Ofens vom nordwest¬ lichen Europa", ein sehr mildes Klima erhalten. Noch in Schottland bleibt selbst zur Winterzeit die Myrte im Freien grün, während im Osten der Winter mit großer Strenge auftritt. Der Westen Europas hat, da er dem Meere nahe liegt, viel Regen, milde Winter und müßig warme Sommer. Je weiter wir aber nach Osten wandern,