II. Erdkunde. (Europa. A. Deutschland. I. Die deutschen Meere und das deutsche Tiefland. Durch Norddeutschland erstreckt sich von Osten nach Westen ein weites Tiefland. Ts wird von einem Nördlichen und einem Südlichen Landrücken durchzogen und durch den Lauf der Uller und der unteren Weser in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt. Im Norden reicht es bis an die Gestade der Nord- und Ostsee, im Süden bis an das deutsche Mittelgebirge. 1. Die Nordsee. Die Nordsee ist ein Teil des Atlantischen Ozeans. Nenne die angrenzenden Länder, sowie die Flüsse, die ihr zuströmen! Das Wasser der Nordsee ist wie das aller Meere salzhaltig. Da Salzwasser größere Lasten tragen kann und schwerer gefriert als Sü߬ wasser (versuch!), ist der Salzgehalt des Meeres für die Schiffahrt von Wichtigkeit. 1. Ihr Einfluß auf das Klima. Wasser erwärmt sich langsamer, kühlt sich aber auch langsamer ab als Land (Beweis!). Die winde, die vom Meere herwehen, mildern deshalb die Hitze des Sommers und die Kälte des winters. Da nun in Deutschland westliche winde vorherrschen, hat Westdeutschland mäßig warme Sommer und mäßig kalte Winter, d. h. ein Seeklima. In Ostdeutschland dagegen sind die Sommer heiß und die Winter kalt (warum?); es herrscht Landklima. 2. Ihre Bewegungen, a) Die Wellen der Nordsee erreichen bei Sturm oft eine höhe von mehr als 4 m. Brechen sie sich an der Küste oder an Felsen, die vom Meeresgrunde aufragen (Klippen, Niffe), so brausen und schäumen die wassermassen. Das ist die Brandung, die den Schiffen leicht gefährlich werden kann. Leuchttürme warnen die Seeleute vor den gefahrdrohenden Stellen. Auch hat man an der Küste zahlreiche Nettungsstationen errichtet. b) Ebbe und Flut. wie bei den meisten Meeren können wir auch bei der Nordsee ein regelmäßiges Sinken und Steigen beobachten. Das Zurückweichen des Wassers, das etwa 6 Stunden währt, bezeichnet man als Ebbe. Das Steigen, das abermals 6 Stunden dauert, nennt man Flut. Ebbe und Flut machen sich auch in dem untersten Teile der Flußläufe geltend. Die Flut steigt in der Elbe, Weser und Tms weit hinauf. Daher wird das Flußwasser gestaut, so daß selbst tiefgehende Seeschiffe zu dieser Zeit die Handelsstädte erreichen können, die an dem Unterlaufe der Ströme entstanden sind (Hamburg,Bremen,Tmden). 3. wie die See an den Küsten arbeitet, a) wie sie Land zerstört. Die Brandungswellen nagen beständig an den Küsten. Setzt zur Flutzeit ein Sturm ein, der die Wassermassen landeinwärts treibt und am Zurückströmen hindert, so richtet das Meer oft unermeßlichen Schaden an. Durch eine solche Sturm¬ flut wurden einst der Dollart und der Iadebusen gebildet. b) wie sie Land aufbaut. Die Flüsse führen dem Meere Sand und Schlamm zu. Un Küstenvorsprüngen und Untiefen (Name!) verliert das Wasser die Kraft.