IV Naturlehre, 11 werden die Schrauben zum Befestigen von Brettern, Beschlägen u. dgl. verwendet. Buch dienen sie zur Fortbewegung selbst der größten Leedampfer, hier ist das Wasser gleich¬ sam die Schraubenmutter, in die sich die Schiffsschraube einbohrt. Die Vorrichtungen, die wir in Ubsch. 6—16 kennen gelernt haben, benutzen wir, wenn wir eine Kraft nicht unmittelbar auf eiue Last einwirken lassen wollen, wir nennen sie Maschinen, und zwar sind Hebel, Nolle, Neil, Schraube usw. die einfachsten aller Maschinen. Durch ihre Verwendung wird, wie wir gesehen haben, zwar nichts an der Urbeit er¬ spart („goldene Regel!"); wohl aber können wir mit ihrer Hilfe a) die Kraft an einer andern Stelle angreifen lassen als die Last (Beweis!), t>) der Kraft eine andre Richtung geben (Beweis!) und e) mit Kraftersparnis (aber Zeitverlust) schwere Lasten bewegen (Beweis!). 17. Dar Pendel, a) Rn der Wanduhr sehen wir das Pendel (Perpendikel) regelmäßig hin und her gehen. Indem wir ein Lot an einem Nagel aufhängen und in Schwingungen versetzen, können wir uns eine solche Vorrichtung leicht herstellen. Entfernen wir das Pendel aus feiner Ruhelage und lassen es los, so kehrt es nicht nur in die lotrechte Richtung zurück (Schwerkraft!), sondern es schwingt noch darüber hinaus (Beharrung!). Darauf macht es denselben Weg zurück. So schwingt es infolge der Schwerkraft und der Beharrung längere Zeit hin und her. Dabei werden die Schwingungen immer kleiner; denn der Widerstand der Luft und die Reibung am Rufhängepunkte hemmen die Bewegung. Durch genaues Zählen finden wir aber, daß die Schwingungen des Pendels — mögen sie nun groß oder klein sein — alle gleich lange dauern. b) Runmehr stellen wir aus verschiedenen Stoffen mehrere Pendel her (Faden, Eisendraht; Metall- oder Holzscheibe u. dgl.), die jedoch alle gleich lang sind, versetzen wir sie in Schwingung, so sehen wir, daß sie — aus welchen Stoffen sie auch bestehen — gleich schnell schwingen. o) Beobachten wir endlich die Schwingungen ver¬ schieden langer Pendel, so ergibt sich, daß ein Pendel um so schneller schwingt, je kürzer es ist. Diese Tat¬ sache wenden wir bei der Wanduhr an. Geht sie vor (zu schnell), so schieben wir die Metallscheibe herunter: wir ver¬ längern das Pendel; geht sie dagegen nach (zu langsam), so schie¬ ben wir die Metallscheibe hinauf: wir machen das Pendel kürzer. 18. Oie Wanduhr. Da die Schwingungen ein und desselben Pendels gleichmäßig schnell erfolgen, benutzt man sie zum Rlessen der Zeit, hierauf beruht die Verwendung des Pendels an der Wand- oder Pendeluhr (Fig. 17). Sie besteht im wesentlichen aus dem gezahnten „Steigrade", an dessen Welle das Gewicht hängt. Ziehen wir die Uhr auf, so wickelt sich die Schnur, an der das Gewicht befestigt ist, um die Welle, hierdurch wird unsre Muskelkraft gleichsam auf die Uhr übertragen: das gehobene Gewicht kann jetzt fallen und dadurch das Steigrad drehen. Solange die Uhr steht, wird ihre Bewegung dadurch gehemmt, daß der bügel¬ förmige Unter das Steigrad festhält. Nun ist aber der Unker mit einem Pendel verbunden. Stoßen wir dieses an, so löst sich ein Zahn des Bügels aus dem Steiqrade, das sich jetzt so lanae K--§teigrad mit welle w, an drehen kann, bis es an den andern sahn des Unters trifft. Da- mit de» Zähnen a und b.