320 in Pflanzen und Tierkörpern. Schwefelwasser st off bildet den wichtigsten Bestandteil in Schwefelquellen, welchen manche Bäder, z. B. Limmer Brunnen, Bad Eilsen, Bad Nenndors u. a. ihre heilsame Wirkung verdanken. — Man verwendet Schwefel zur Herstellung von Schießpulver, Schwefelsäure, Zinnober und Schwefelnden. Durch Zusatz von Schwefel verwandelt man Kautschuck in Hartgummi. Schwefelblume und Schwefel¬ milch dienen als Heilmittel. 1. Weshalb schwefelt man Fässer und Einmachegläser? — 2. Beschreibe die Her¬ stellung der Schwefelsäure und des Schießpulvers! — 3. Woran erkennst du, daß Eiwei߬ stoffe Schwefel enthalten? — 4. Gib noch andere Verwendungen des Schwefels an! 8 162. Salze. Im gewöhnlichen Leben versteht man unter Salzen diejenigen Mine¬ ralien, welche sich im Wasser lösen und auf der Zunge schmecken. Sie sind von geringer Härte und Schwere. Eine große Bedeutung haben die Salze sowohl für den Haushalt der Natur, als auch für die Hauswirtschaft. Die meisten von ihnen liefern Nahrungsmittel für die Pflanzen, finden Ver¬ wendung in der Medizin und in den verschiedensten gewerblichen Betrieben. Ein wichtiges Salz ist das Kochsalz. Wiederhole, was über Eigen¬ schaften, Gewinnung und Verwendung des Kochsalzes in der Weltk. I, S. 220 u. 221 gesagt ist. Lies, was über Vorkommen und Bildung der Salzlager Seite 300 steht! In neuerer Zeit finden die durch den Kalibergbau im nördlichen Deutschland gefundenen Abraum-Salze besondere Beachtung. Nach ihren Bestandteilen, hauptsächlich Kalium und Magnesium, unter¬ scheidet man Sylvin. Er ist dem Steinsalze sehr ähnlich, im reinen Zu¬ stande farblos, durchsichtig und glasglänzend. Der Bruch ist muschelig. K a i n i t, ein lichtgranes bis gelbliches Salz, K a r n a l l i t von starkem Glanze, durchscheinend und meistens durch Beimischung von Eisenglimmer von roter Farbe. — Die Kalisalze enthalten für die Pflanzen wichtige Nährstoffe. Besonders die Getreidearten und die Wiesengräser bedürfen für ihr kräftiges Gedeihen des Kaliums. Wiesen, die mit diesen Salzen gedüngt werden, geben oft den doppelten oder den dreifachen Ertrag an Heu von großer Güte. Die Soda ist kohlensaures Natron. Dieses Salz bildet sich in Wüsten und Steppen, die einen großen Teil des Jahres von Regen verschont bleiben. Niederschläge lösen sie auf. Wenn die Sonne aber den Boden wieder ausdörrt, kristallisiert die Soda als flockiger, mehlartiger Überzug aus. In Ägypten, China, Indien, Persien, Ungarn kommt die Soda vor.