359 II. Die Dewegung. § 1N2. Das Knochensystem. 1. Aufgabe und Bau der Knochen. Die Knochen (das Knochen¬ gerüst, Gerippe oder Skelett) geben dem Körper einen festen Halt, schützen innere Teile (Gehirn, Rückenmark, Brnsteingeweide) vor Verletzungen und dienen bei der Ausführung von Bewegungen als Hebel. Sie bestehen aus einer knorpeligen G r u n d m a s s e, in welche besonders Phosphor sau rer und kohlensaurer Kalk eingelagert sind. Durch Salzsäure lassen sich diese Stosse lösen, und nur die knorpelige Grundmasse bleibt zurück. Durch Glühen kann man den Knorpel zerstören, so daß die Kalkasche in der Form des Knochens zurückbleibt. Im Alter werden die Knochen kalkreicher und darum brüchiger als in der Jugend. An dem Durchschnitte eines Knochens kann man eine dicke, harte Rinden- und eine innere Schwammasse unterscheiden. Diese wird aus bogigen Platten gebildet, die so angeordnet sind, wie ein Baumeister die Eisenrippen einer Brücke anordnen würde, um ihr mit möglichst geringen: Baumaterial die größtmögliche Tragfähigkeit zu geben. Die M a r k - h ö h l e im Innern des Knochens ist mit den: fettigen, roten oder gelben Knochenmark, der Bildungsstätte der roten Blutkörperchen, an¬ gefüllt. Wachstum und Ernährung der Knochen wird durch die sie umgebende B e i n h a u t vermittelt, von welcher zahlreiche Blutgefäße ins Innere eindringen. 2. Knochenverbindungen. Die Knochen sind entlveder beweglich durch Gelenke und Knorpel oder unbeweglich miteinander verbunden. An den Gelenken sind die Knochen überknorpelt und von einer Gelenk¬ kapsel umschlossen. Diese, sowie Bänder, Muskeln und der Luftdruck befestigen den G e l e n k k o p f in der Gelenkpfanne, und die Gelenkschmiere beseitigt die Reibung. Man unterscheidet freie, st r a f f e und gemischte Gelenke, Kugel- und Scharnier- ge lenke. 3. Die Knochen des Kopfes. Sie zerfallen in Schädel- und Ge¬ sichtsknochen. Die Schädelknochen schließen die Schädelhöhle ein, sind durch Nähte verbunden und setzen sich zusammen aus 1 Stirnbeine, 2Scheitelbeinen, 1 Hinterhauptsbeine, 2 Schläfen¬ beinen, 1 Keilbeine und 1 S i e b b e i n e. Bei kleinen Kindern sind die Schädelplatten noch nicht ausgewachsen (Fontanellen). Die Öffnungen schließen sich erst im zweiten Jahre. An der Unterseite des Schädels sind die Öffnungen für Nerven und Blutgefäße. Die wichtigsten