Öl 4 ~ rechnet zu ihnen ciuch die Zwiebelschalen (S. 7). die Deckschuppen der Knospen re. Sie unterscheiden sich von den Lanbblättern besonders dadurch, daß sie selten eine entschieden grüne Farbe haben; meist sind sie bleich, fleischrötlich, bräunlich oder schwärzlich. 4. GirrfacHe Mkütenhülke. Kelch sowohl als Blütenblätter nennt man Blüten¬ hüllen. Wo beide sich finden, ist also eine „doppelte" Blütenhülle vorhanden. Beim Windröschen fehlt der Kelch. Es finden sich nur Blütenblätter vor, und wir sagen deshalb: die Blüte hat eine „einfache" Blütenhülle. 4. Aas wohlriechende Weilchen. 1. Wlrltezeit und Standort. Eine der ersten Blumen des Frühlings ist das Veilchen. Schon in den sonnigen Tagen des März und Aprils hebt es verstohlen das blaue Köpfchen unter Gras und Laub, an Waldrändern, Hecken, Büschen rc. hervor, ein schönes Sinnbild der Demut und Bescheidenheit. „Dem kleinen Veilchen gleich, das im Verborgnen blüht, sei immer fromm und gut, auch wenn dich niemand sieht." 2. Wlüte. Das, was uns am meisten beim Veilchen ergötzt, ist seine liebliche Blüte und der herrliche Duft desselben. (Über Entstehung des Duftess. „Flüchtige Öle" S. 29.) Sämtliche Blüten entspringen in den Blattwinkeln. Der Kelch setzt sich aus 6 grünen Blättern zusammen, die unter der Anhestungsstelle nach untenhin mit einem Anhängsel versehen sind. Die Blütenblätter sind von ungleicher Größe und Gestalt, weshalb die Blumcnkrone „unregelmäßig" genannt wird. Das größte der Blüten¬ blätter, das unterste, läuft in einen hohlen Sporn aus. Der Stempel endigt in einer hakenförmigen Narbe. An ihn schmiegen sich die 5 Staubblätter mit ihren zusammen¬ klebenden Staubbeuteln. Letztere sind an der Spitze mit einem braunen Häutchen ver¬ sehen. 2 der Staubblätter mit je einem Honigsporn ragen in den Sporn der Blumen¬ krone hinein. 3. Weikchenftrrnen. Das Veilchen bringt auch Samen hervor, jedoch stammt derselbe gewöhnlich nicht aus den schönen blauen Blüten, welche uns im März und April so sehr ergötzen, sondern von kleinen, mattblauen oder grünlichen Blüten, welche sich im Juni bilden und meistens die Gestalt der Knospen beibehalten. Sie entsprin¬ gen in den Blatt winkeln der diesjährigen Blätter, die großen, duftenden Blüten da¬ gegen in denen des vergangenen Jahres. Aus jenen knospenartigen Blüten entwickeln sich dicke, einsächerige Kapseln, welche in 3 Klappen aufspringen. 4. Are WläLterr des Veilchens sind verschieden gestaltet. Diejenigen, welche aus der Grundachse kommen, sind breiteiförmig, am Grunde herzförmig, am Rande ge¬ kerbt. Diejenigen, welche aus den Knoten der Ausläufer entspringen, sind mehr nieren¬ förmig. Etwa in der Mitte eines jeden Blütcnstiels sitzen 2 Deckblättchen. (S. 3.) Am Grunde des Blattstiels stehen 2 blattartige Gebilde von etwa 1 em Länge. Das sind sog. „Nebenblätter", welche man als Anhängsel der Hauptblätter ansieht. Sie finden sich bei ziemlich vielen Pflanzen (s. Erbse rc.). Ihre Gestalt ist gewöhnlich ein¬ facher und ihre Farbe mitunter blasser als die der Hauptblätter. Bei manchen Pflan¬ zen erscheinen die Nebenblätter als Dornen zu beiden Seiten des Blattstiels, z. B. bei der Robinie. 5. Ausläufer. Aus den Achseln der untern Blätter entspringen nach der Blüte¬ zeit eigentümliche Äste, die sog. „Ausläufer". Dieselben sind durch Knoten in ver¬ schiedene Glieder geteilt und tragen ursprünglich keine Laubblätter, sondern nur Niederblätter. (S. 3.) Nachdem ein solcher Ausläufer mehrere Glieder entwickelt hat, treibt er an dem letzten Knoten derselben wieder Laubblätter, aus deren Achseln auch endlich Blütenstiele hervorkommen, ganz wie bei der Mutterpflanze. Gleichzeitig bil¬ den sich unterhalb des Knotens auch Wurzeln, und so entsteht eine neue, selbständige Pflanze, die sich bald von der Mutterpflanze ganz loslöst.