- 3 - 111 6. 'Aeilchenbäumcheu. Das Veilchen hat einen walzenförmigen unterirdischen Stengel, der zahlreiche Nebenwurzeln treibt und bei ältern Pflanzen gewöhnlich etwas aus der Erde hervorragt. An seinem oberen Teile bilden sich im Herbste Knospen, aus denen sich im Frühlinge einjährige Zweige entwickeln. Wenn man die Ausläufer des Veilchens beim Hervorbrechen stets abschneidet, so erhebt sich der unterirdische Stengel nach und nach zu einem kurzen, dicken Stämmchen, welches man Veilchen¬ bäumchen nennt. 5. Die Pflanzenzelle. Wenn wir die einzelnen Pflanzenteile durch ein Vergrößerungsglas betrachten, so sehen wir, daß sie aus vielen kleinen Bläschen zusammengesetzt sind, die man Zellen nennt. Diese bilden gleichsam die Bausteine, aus denen die Pflanze sich aufbaut, ganz ähnlich, wie ein Haus aus Steinen zu¬ sammengefügt ist. Manche Pflanzen wie z. B. viele Algen, die Hefcpilze rc. be¬ stehen nur aus einer einzigen Zelle, wäh¬ rend die meisten Pflanzen aus unzählig vielen Zellen zusammengesetzt sind. Die Gestalt der Zellen ist verschieden: rund¬ lich (a), langgestreckt (b), vieleckig (c) rc. — Die Zelle ist umgeben von der Zell- haut. Diese umhüllt in der jugendlichen Zelle eine körnig-schleimige Masse (den Urbildungsstosf), der einen rundlichen Körper, den Zellkern, einschließt. Wäh¬ rend des Wachstums der Zelle zieht sich der Urbildungsstosf immer mehr und mehr aus der Mitte der Zelle zurück und setzt sich mit dem Zellkern an die Zellwand an. In der Mitte der Zelle aber bilden sich mehrere Hohl räume, die sich mit einem wässerigen Inhalte, dem Zellsafte, füllen und sich später meist zu einem einzigen, vom Urbildungsstosf um¬ schlossenen Saftraume vereinigen. — Die Neubildung der Zellen geht auf verschiedene Weise vor sich, meistens aber durch Teilung der Zellen. Zuerst teilt sich der Zellkern in 2 Teile. Aus jedem dieser Teile wird ein neuer Zellkern. Darauf teilt sich auch der kernig- schleimige Urbildungsstosf in 2 Teile. Jeder dieser Teile bettet einen der neuen Zellkerne ein, umgicbt sich aber auch zugleich mit einer neuen Zellhaut, und so entstehen aus der alten „Mutterzelle" 2 neue „Tochterzellen", die sich wiederum mehrmals teilen. — Aus der Neubildung der Zellen erklärt sich daS Wachsen der Pflanzen. SeCCenfocmea. 6. Kugelige Zellen, b. Gestreckte Zellen, c. Abgeplattete, vielcckigc Zellen. 6. Der Klar. 1. Ankunft. Aussehen. Es war Ende Februar. Noch war das Wetter trübe. Schneeflocken wirbelten voni Himmel herunter, aber hoch oben im Wipfel des Baumes sang bereits der Star seinen Frühlingsgruß. Es hielt ihn nicht mehr in Algerien und Ägypten; es trieb ihn fort ans Südeuropa, wo er im Winter geweilt. Von allen Zugvögeln stellte er sich zuerst ein. In der Regel geht er dahin, wo er seine Brutstätte im vorigen Jahre gehabt, oder wo er seine Kindheit verlebt hat. Sein schwarzes Gefieder erglänzt metallisch grün und violett. Im Herbste nach der Mausc- rung erhält der Star ein dichteres Winterkleid, indem sich die Federn verlängern und weiße Spitzen erhalten; letztere aber fallen im Frühlinge wieder ab, so daß aus einem bunten Winterkleide ein einfarbiges Sommerkleid entsteht. 2. Kesung. Schon mit dem ersten Morgengrauen beginnt der Star seinen Ge¬ sang. Derselbe ist freilich mehr ein Geschwätz als ein Lied, wird aber mit so viel Lust und Kraft vorgetragen, daß man ihn gerne hört. Auf Schönheit der Melodie und Töne kommt's ihm wenig an, aber lustig zwitschert, flötet, schwatzt er uub schlägt