Dr. Martin Luther — Der 30jährige Krieg. 1532 zu Nürnberg zustande In der nun fsolgenden Friedenszeit sorgte Luther mit seinen treuen Gehilfen Melanchthon, Justus Jonas und Bugenhagen für die Einrichtung der evangelischen Landeskirchen. 5. Schweizer Reformation. Gleichzeitig mit Luther trat in Zürich Ulrich Zwingli als Reformator auf. Er stimmte in den meisten Stücken mit Luther überein, nur nicht in der Abendmahlslehren Zwingli fiel als Feld⸗ prediger in der Schlacht. Sein Werk wurde vollendet durch Johann Calvin in Genf. Die Anhänger dieser beiden Männer heißen Reformierte. 6 Luthers Tod. Luther sah trotz mancher Störungen sein Werk sich aus— breiten. Er beklagte tief die Spannung zwischen Katholiken und Evangelischen und fürchtete den Ausbruch eines Krieges 1546 wurde er von den Grafen von Mangfeld gebeten, einen Streit zu schlichten. Auf der Reise erkältete er sich und starb am 18. Februar zu Eisleben, nachdem er sich noch auf dem Sterbebette zu seiner Lehre bekannt und seine Seele Gott befohlen hatte. In der Schloßkirche zu Wittenberg wurde sein Leichnam beigesetzt. 7. Der Schmalkaldische Krieg. Karl V. wollte in dieser Zeit die religiösen Streitigkeiten in Deutschland beilegen. Zu Trient war ein Konzil eröffnet worden, das aber die evangelischen Fürsten, die zu Schmalkalden einen Bund geschlossen hatten, nicht beschickten, weil es ganz unter dem Ein— flüsse des Papstes stand. Dafür erklärte sie der Kaiser in die Acht. Die evangelischen Fürsten führten nun 1546 ein Heer gegen den Kaiser, doch waren sie sehr uneinig Karl V. drang 1547 bis zur Elbe vor, schlug bei Mühlberg den Kurfürsten von Sachsen und entsehte ihn seiner Kurwürde. Auch Landgraf Philipp von Hessen mußte sich dem Kaiser unterwerfen und wurde gefangen fortgeführt. Der evangelische Herzog Moritz von Sachsen, der dem Kaiser geholfen hatte, erhielt die sächsische Kurwürde. Doch aus diesem Verbündeten wurde bald ein Gegner des Kaifers Er überfiel denselben mit einem Heere in Innsbruck und zwang ihn zur Flucht ins Gebirge. Zu Passau wurde ein Vertrag geschlossen, der 1355 im Augsburger Reli— gionsfrieden bestätigt wurde, nach welchem die lutherischen Reichsstände, nicht ihre Unterthanen, volle Religioͤnsfreiheit zugesichert erhielten. 814 Der 30jährige Krieg (1618 1648) L. Veranlassung. Trotz des Religionsfriedens dauerte die Feindschaft zwischen Evangelischen und Kaͤtholiken fort. Viele evangelische Fürsten und Städte schlossen 1608 ein Schußbündnis, die Union, die katholischen Stände die Liga — In Böhmen kam der Streit zum Ausbruch. Hier hatten die evangelischen Stände vom Kaiser im Majestätsbrief das Recht freier Reli— gionsübung erhalten. Als nun hohe katholische Geistliche gegen Kirchenbauten einschritten, da beschwerten sich die Böhmen beim Kaiser, wurden aber ab— gewiesen. Hieran sollten nach ihrer Meinung zwei Räte schuld sein; dieselben warf ein erregter Haufe aus den Fenstern des Prager Schlosses, und damit sagten n n vom Kaiser los. 2 Der Krieg von 1618 1629. Man wählte Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union, zum Könige von Böhmen. feierte in Prag frohe Feste, während sich der Kaiser Ferdinand mi Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga, verband, der ein starkes Heer unter Tillys Führung nach Böhmen schickte. Dieser schlug 1620 am Weißen Berge bei Prag das Heer Friedrichs, der eiligst ins NAsland floh. Nun wurde Böhmen wieder katholisch gemaͤcht, die Evangelischen mußten aus wandern und ihre Führer verfielen dem Henker. — Die süddeutschen Protestanten wurden F. Hirts Realienbuch. Heft 21 9