12 Seiten wurde der Kaiser beglückwünscht, und mit Tränen der Rührung in den Augen verließ er den Saal. „Er zog ins Feld als König aus Und kam als Kaiser jetzt nach Haus." > Der Einzug der Deutschen in Paris. Die Belage¬ rung der Hauptstadt dauerte fünf Monate. Da öffneten die Franzosen, durch Hunger genötigt, den Siegern die Tore. (Es war ant l. März des Jahres 1871.) Bevor die Soldaten tu Paris einrückten, hielt der Kaiser Heerschau über dieselben. Donnernder Jubelruf empfing ihn, als er die Reihen seiner tapfereit Krieger entlang ritt. Dann zogen diese unter den Klängen der Mtlsik nach Paris hinein. Viele Franzosen schau¬ ten dem Einmärsche zu. Am dritten Tage verließen die Trup¬ pen Paris, weil inzwischen der Friede geschlossen war. Kaiser Wilhelm teilte das freudige Ereignis der Kaiserin Augusta in einem Schreiben mit, welches am Schlüsse die Worte enthielt: „D er Herr der Heerscharen hat überall unsere Unternehmungen sichtlich ge - segnet. Ihm fei d i e Ehre!" Frankreich mußte Elsaß und einen Teil von Lothringen an Deutschland abtreten und eine sehr große Kriegsentschädigung be¬ zahlen. s fliu dem öfterreicftifdien Kriege U8K6>. Vier Jahre vor dem französischen Kriege kämpfte König Wilhelm gegeit die Österreicher. Auch diese besiegte er, und zlvar in sieben Tagen; inan nennt ben Krieg auch wohl den siebentägigen. Schlacht bei Königgrätz. Die Hauptschlacht wurde bei der Stadt Königgrätz *) geschlagen. König Wilhelm selbst führte die Soldaten in den Kampf, Der damalige Kronprinz, der spätere Kaiser Friedrich, war mit seinem Heere am Morgen des Schlachttages noch weit vom Kampfplatze entfernt. Die Wege waren schlecht und es regnete fortwährend, so daß Sol¬ daten und Pferde bei jedem Schritt tief einsankeit. Schon um vier Uhr morgens war er mit seinen Soldaten aufgebrochen, aber es ging nur langsam vorwärts. Trotz der größten An¬ strengungen erreichten sie erst nachmittags gegen zwei Uhr den i) 3. Juli 1866.