— 15 In Cöln hat man ein großes Hospital, das Augusta-Hospital, mach ihrem Namen benannt. Kaiserin Augusta war im Jahre 1811 geboren und ver¬ mählte sich im Jahre 1829 mit dem damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen. Mit ihm wohnte sie viele Jahre in Cobleuz. Sie liebte das Rheinland und war auch als Kaiserin fast jedes Jahr längere Zeit in Cobleuz. Diese Stadt ver¬ dankt ihr die herrlichen Rheinanlagen. Viel Ruhm hat die Kaiserin au der Seite ihres hohen Ge¬ mahls erlebt; doch traf sie auch schweres Leid. Das Jahr 1888 entriß ihr Gemahl und Sohn. Im Jahre 1890 starb sie. „Wenn irgend des Geschickes Macht Gar großes Unheil hatt' gebracht — Zu milder Tat stand sie bereit, Zu lindern Unglück, Not und Leid. Am Jubeltag dem Jubelpaar Sie immer recht willkommen war: Selbst Jubelbraut im goldnen Kranz, Vermehrt' sie gern des Festes Glanz." r. Honig Triedricb UMIbelm >v. (i84o—6i>. Vor dem Könige Wilhelm I. regierte dessen ältester Bruder- friedrich Wilhelm IV. Dieser war ein überaus friedlieben¬ der Fürst und suchte die Schrecken' des Krieges von seinem Lande und Volke möglichst fernzuhalten. Das gelang ihm auch, und man erfreute sich fast während seiner ganzen Re¬ gierung der Segnungen des Friedens. Landstraßen und Eisen¬ bahnen wurden gebaut, Handel und Verkehr gefördert. Be¬ sonders viel tat er für Schulen und Kirchen. Dombau zu Cöln. Als Kronprinz war Friedrich Wil¬ helm IV. einmal in Cöln und besah sich nebst anderen Merk¬ würdigkeiten der Stadt auch den Dom. Damals wurde nicht mehr an demselben gebaut und er war schon sehr verfallen. Trotzdeni erregte der Bau seine Bewunderung so sehr, daß er den Entschluß faßte, ihn zu vollenden. Bald nach dem An¬ tritte seiner Regierung wurde das neue Chor fertig gestellt, und der König kam zum Feste der Einweihung. An demselben Tage legte er auch den Grundstein zum Weiterbau des Domes. Heute steht der herrliche Tempel vollendet da. Am 15. Oktober 1880 wurde im Beisein des Kaisers Wilhelm und vieler deutschen Fürsten das Fest der Vollendung gefeiert. Geschichte und Geographie, Mittelstufe. 3