234 XV. Sprüchwörter und Denksprüche. 24. Bei einer Sch ul Prüfung. Mel. Wie schön leucht't rc. t. Sei mir gegrüßt und feierlich der Prüfung Tag, oo rings um mich sich viele Zeugen sammeln! Du kommst, mir dir kommt Freud' und Schmerz; hier freut sich hoch, dori bebt ein Herz, wenn sich die Zeugen sammeln. Beifall, Ehre, Lob und Liebe krönen heute Fleiß und Tugend. Heil dir. wohl durchlebte Jugend! 2. Dem Trägen klopft die bange Brust, er fühlet Weh¬ muth statt der Lust, muß Thorheit nun bereuen. Der aber, der im regen Fleiß die Zeit durchlebte, erntet Preis, und kann sich heute freuen. Alles Gute wird belohnet von dem Vater unsres Lebens, nur der Träge hofft vergebens. 25. Lob der Arbeitsamkeit. 1. Arbeit macht das Leben süß, macht eS nie zur Last; der nur hat Bekümmerniß, der die Arbeit hasst. Kräfte gab uns die Natur zu Beruf und Psticht, leere Müssiggänger nur klagen, leben nicht. 2. Arbeit nur giebt frohen Muth, und zufriednen Sinn, schafft im Körper rasches Blut, lohnet mit Gewinn. O wer wollte nun wohl nicht gern geschäfftig sein? Nicht sein Leben treu der Pflicht, Gott und Brüdern weihn? XV. Sprüchwörter und Denksprüche. 1. Die Zunge hat kein Bein, schlägt aber Manchem den Rükken ein. 2. Ein Auge hat mehr Glauben, als zwei Ohren. 3. Die Klugen haben ihren Mund im Herzen, aber die Narren das Herz im Munde. 4. Nutzbare Kunst giebt Brot und Gunst. 5. Eine Schwalbe macht keinen Sommer. 6. Morgenstunde hat Gold im Munde. 7. Mit Vielem hält man Haus, mit Wenigem kömmt man aus.